Zwischen Neckar und Alb

Vater soll Raub geplant haben

35-Jähriger muss sich wegen Überfalls auf Juweliergeschäft verantworten

Die fünfte große Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts beschäftigt sich zum dritten Mal mit dem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der ­Esslinger Innenstadt Ende ­Oktober vergangenen Jahres. Jetzt sitzt ein 35-Jähriger auf der Anklagebank.

Esslingen. Eine mehrköpfige Gruppe soll sich im Herbst vergangenen Jahres von Litauen aus auf den Weg in den Großraum Stuttgart gemacht haben. Nach eingehenden Beobachtungen wurde das Juweliergeschäft in Esslingen als geeignet herausgesucht. Der 35-Jährige, der jetzt angeklagt ist, soll laut Oberstaatsanwalt Hans-Otto Rieleder an der Planung der Tat beteiligt gewesen sein. Der Mann soll die Komplizen ausgesucht, die Tatwerkzeuge verteilt und Anweisungen gegeben haben. Anschließend soll sich der Familienvater aber im Hintergrund gehalten haben.

Kurz nach 10 Uhr hatten drei Männer das Juweliergeschäft überfallen. Der 38-Jährige bedrohte eine Angestellte mit einer Softair-Pistole, die wie eine echte Schusswaffe aussieht, packte die Frau an den Haaren und riss sie zu Boden. Derweil schlugen der 25-Jährige mit einem Hammer sowie der dritte im Bunde mit einem Beil auf die Innenverglasung des Schaufensters ein. An dem Überfall war auch ein 17-Jähriger beteiligt. Die litauischen Behörden hatten die Auslieferung des Minderjährigen jedoch abgelehnt. Er ist inzwischen endgültig untergetaucht.

Nachdem die Täter hauptsächlich hochwertige Uhren im Verkehrswert von rund 100 000 Euro erbeutet hatten, gelang ihnen zunächst die Flucht. Nur der 38-Jährige, der den Anschluss verloren hatte, wurde noch am selben Tag an der B 10 bei Esslingen-Sirnau festgenommen.

Der 35-Jährige, der sich jetzt vor Gericht verantworten muss, wurde im Juni dieses Jahres in Litauen festgenommen. Beim Prozessauftakt schwieg er zu den Vorwürfen. Zwei Männer aus Litauen, die an dem Überfall beteiligt waren, sind wegen schweren Raubs bereits zu vier Jahren Haft verurteilt worden.