Lokales

„Der Köcher ist voll“

31. Weihnachtsaktion des Teckboten leistet für überzeugende Projekte wertvolle Starthilfe

Ein herzliches Dankeschön gilt heute allen Leserinnen und Lesern des Teckboten sowie allen Geschäftsleuten, die gemeinsam zum Erfolg der 31. Weihnachtsaktion beigetragen haben: 70 002 Euro konnte Verleger Ulrich Gottlieb gestern an drei soziale Projekte weitergeben.

Kirchheim. „Der Köcher ist voll“ spielte Verena Grötzinger auf zahlreiche gute Ideen an, die durch den Spendensegen nun umgesetzt werden können. Die Bürgermeisterin der Stadt Owen ergriff für den Arbeitskreis DOLE das Wort und sprach auch allen anderen Spendenempfängern aus dem Herzen, indem sie den großzügigen Spendern aufs Herzlichste dankte. Alle Institutionen sind bereits emsig am Arbeiten und werden mit ihrem Drittel aus der Spendensumme ihre Arbeit dauerhaft sichern und weiter ausbauen können.

Werner Schulmeyer aus Lenningen berichtete, dass die aktuelle DOLE-Demenzkampagne bei jeder Veranstaltung über ein volles Haus verfüge. Das Thema Demenz werde durch intensive Öffentlichkeitsarbeit zunehmend gesellschaftsfähig. Zur DOLE-Zielgruppe zählen auch Angehörige, die sich langsam zunehmend trauen, Hilfe anzunehmen. Für die Weiterarbeit sei jede Menge „Manpower“ erforderlich, betonte Schulmeyer, wohl wissend, dass die Pflege heutzutage (noch) weiblich ist. Durch das finanzielle Fundament könne nun so manche Vision Realität werden.

Marianne Gmelin vom Arbeitskreis Asyl legte eindrucksvoll Zeugnis von nachhaltigem Wirtschaften mit Spendengeldern ab: Im Jahr 2001 erfuhr der AK Asyl schon einmal Unterstützung durch die Teckboten-Weihnachtsaktion. Mit dem Geld wirtschafteten die Helfer bis heute, also zehn ganze Jahre lang. Mit der neuen Gabe in Höhe von 23 334 Euro wollen die Mitarbeiter zunächst einmal vermehrt Deutschkurse initiieren. Sie sollen die Asylbewerber, die während ihrer laufenden Verfahren zu Untätigkeit verdammt sind, dabei unterstützen, beizeiten die hiesige Sprache zu lernen. „Bei realistischer Betrachtung ist klar, dass viele hierbleiben werden, und dann sind mit einem Schlag Sprachkenntnisse von größter Bedeutung“, fasste Renate Hirsch vom AK Asyl zusammen. Außerdem sollen Kinder bei Hausaufgaben unterstützt werden und einmal ein kleines Taschengeld für Ausflüge oder ähnliches erhalten.

Das Projekt Hängebrücke ist kürzlich mit einer ersten Kindergruppe gestartet. Hier werden Kinder aus Familien begleitet, in denen es Suchtprobleme gibt. Aufgekommen ist die Idee erstmals beim Kirchheimer Pädagoginnentreff, der Mitarbeiterinnen aus vielen sozialen Institutionen vereint. Speziell die Mitarbeiterinnen der Suchtprophylaxestelle, des Frauenhauses und des Kinderschutzbundes haben immer wieder beobachtet, dass Kinder suchtkranker Eltern oftmals mit vielen Problemen zu kämpfen haben. „Es handelte sich dabei um ein absolutes Tabu-Thema“, machte Christiane Heinze klar, dass kaum ein Kind diese Probleme zugibt. Dennoch ist der Bedarf an Hilfe und Unterstützung groß. Oftmals wollen auch die Eltern die Probleme ihrer Kinder nicht wahrhaben. Die Enttabuisierung des Themas ist den Sozialpädagoginnen wichtig, denn schließlich steht die Gefühlswelt der Kinder auf dem Spiel und damit ihr gesamter Lebensweg.

Teckboten-Verleger Ulrich Gottlieb unterstrich, dass sich gerade an den diesmal bedachten Organisationen deutlich der doppelte Wert der Weihnachtsaktion zeige: Zum einen erhalten wichtige soziale Einrichtungen finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit rund um die Teck. Zum anderen steigert die Berichterstattung den Bekanntheitsgrad der Organisationen, macht deren Probleme einer breiten Öffentlichkeit vertraut und sorgt so für den Abbau von Tabus. In seiner Funktion als Vorsitzender des Vereins „Gemeinsam für eine gute Sache“ dankte Ulrich Gottlieb allen Spendern für die große Unterstützung. Den Empfängern wünschte er viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ziele. Im Blick auf die breite Unterstützung durch viele große und kleine Spenden betonte er: Es ist sehr wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um vieles Positive in unserer Gesellschaft zu bewegen.“