Berufswelten an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Nürtingen
Bei „Umubaji Days“ in Ruanda

Zusammen mit afrikanischen Schreinerinnen und Schreinern stellten sich drei Azubis dieser besonderen Herausforderung.

Die drei angehenden Schreiner waren die einzigen nicht-afrikanischen Teilnehmenden. Vor allem Nadine Oehler zog die Aufmerksamkeit auf sich, aber auch Julian Doerfel und Lukas Schietinger konnten sich über einen Mangel an Interesse nicht beklagen. Foto: privat

Wie Handwerk verbindet, erlebten drei angehende Schreiner zehn Tage lang in Ruanda. Im ostafrikanischen Staat nahmen die Azubis an einem internationalen Leistungswettbewerb teil.
An den „Umubaji Days“ (zu Deutsch: „Schreinertage“) am Rubengera Technical Campus nehmen über 100 Personen teil. Der Kontakt nach Ruanda kam über den PMHS-Berufsschullehrer Ruprecht Manz zustande. Er hatte von 2016 bis 2021 am Rubengera Technical Campus gearbeitet. Manz ist es wichtig, seinen Schülern zu zeigen, dass der Schreinerberuf hochaktuell ist und Türen zu anderen Kulturen öffnet.
Vor der zehntägigen Reise, die von 8. bis 17. Juni stattfand, standen zunächst viele Vorbereitungen an. Den Anfang machte die Sponsorensuche, denn das 8000 Euro teure Projekt will erst mal gestemmt werden. Mit dem Betrag wird die Teilnahme des Lehrers und der drei Schüler finanziert. Schulleiter Wolf Hofmann, der ebenfalls dabei war, zahlte seinen Anteil selbst.
17 Schüler des ersten und zweiten Lehrjahres bewarben sich um die Teilnahme. Nadine Oehler, Julian Doerfel und Lukas Schietinger wurden schließlich ausgewählt. Die drei wurden unter Manz’ Anleitung so gut auf den Wettbewerb vorbereitet, dass schlussendlich ein achter Platz von Julian Doerfel den Aufenthalt krönte.
Die drei schwäbischen Schreiner-Azubis waren übrigens die einzigen nicht afrikanischen Teilnehmer. Gegen die Kollegen aus Ruanda und den benachbarten Ländern bestritten sie wie im Sport an vier Tagen als Ausscheidungswettkampf eine Vorrunde, ein Viertelfinale, ein Halbfinale und ein Finale. Bei der zehntägigen Reise standen neben dem dreitägigen Wettbewerb auch die Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte des Landes, Betriebsbesichtigungen und eine Safari auf dem Programm.
„Uns geht es dabei um mehr als die Teilnahme“, erklärt Wolf Hofmann. Zum einen möchte die PMHS mit dieser Schule gerne eine weitere Partnerschaft aufbauen. „Das wäre dann unsere siebte.“ Ein weiteres, eher langfristiges Ziel ist es, den Abschluss der einjährigen Berufsfachschule in Ruanda anzubieten, so dass die Schreinerinnen und Schreiner dort einen Abschluss haben, der in Deutschland anerkannt ist. „Vielleicht könnten sie ja sogar bei uns die Prüfung ablegen“, blickt Hofmann mal sehr weit in die Zukunft. sip