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Alkmene und Co.

Bissingen fördert wieder Streuobstbau – Obst- und Gartenbauverein betreut Aktion

Wer in Bissingen ein Wiesle besitzt oder gepachtet hat und darauf einen Obstbaum pflanzen will, für den übernimmt die Gemeinde bis zu 50 Prozent der Kosten. Bestellt werden können die Hochstämmer beim örtlichen Obst- und Gartenbauverein (OGV).

Bissingen. Sie heißen Gehrers Rambur, Remo und Relinda, Alkmene, Blutstreifling, Kaiser Wilhelm und Kardinal Bea, Gräfin von Paris, Herzogin Elsa oder Madame Verte. Allen ist gemeinsam, dass sie im Streuobstparadies gerne gesehen sind. Diese Most- und Tafeläpfel beziehungsweise -birnen sind robuste Sorten, die Krankheiten leichter als andere wegstecken. Deshalb stehen sie auch auf der Liste des Bissinger Obst- und Gartenbauvereins, der gemeinsam mit der Seegemeinde in Kürze die neue Streuobstförderaktion 2014 einläutet.

Bei der Aktion werden diejenigen unterstützt, die im Bissinger Teil des Streuobstgürtels am Albtrauf Baumwiesen besitzen oder gepachtet haben und neue hochstämmige Obstbäume pflanzen wollen. Ihnen bezahlt die Gemeinde bis zur Hälfte der Abschaffungskosten. So beträgt der Eigenanteil an einem Baum etwa bei herkömmlichen Kern- und Steinobstsorten sieben Euro, bei geschützten Sorten acht Euro.

Pächter von gemeindeeigenen Streuobstwiesen erhalten die Bäume, Wühlmausschutzkörbe, Stammschutzdrähte und Baumpfähle kostenlos. Für alle anderen Besteller gibt die Gemeinde das Zubehör zum Selbstkostenpreis ab.

Mit der Bestellung der hochstämmigen Obstbäume verbindet die Verwaltung die Verpflichtung, auch für die Pflege zu sorgen. Deshalb will die Kommune, die 2013 141 Bäume förderte, genau wissen, wo der junge Hochstämmer gepflanzt wird.

Die Aktion betreut der Obst- und Gartenbauverein. Er bietet das Jahr über interessierten Wieslesbesitzern und Pächtern kostenlose Veranstaltungen über artgerechte Obstbaumpflege an. Wer Bäume und Zubehör bestellen will, kann dies bei Rudolf Thaler, dem Bissinger OGV-Vorsitzenden, noch bis zum 8. November tun. Die Hochstämmer lassen die Vereinsmitglieder den Wieslesbesit­zern voraussichtlich am 22. November zukommen – frei Haus.

Gefördert wird der Streuobstbau mit Hochstämmern bereits seit 1985. Damals griff der Landkreis fünf Jahre lang in die Tasche, um Wiesenbesitzern einen Pflanzanreiz zu bieten. Von 1990 bis 2005 bezuschusste die Gemeinde hälftig die Kosten. Ab 2006 sank der kommunale Anteil auf ein Drittel der Anschaffungskosten. Von 2010 bis einschließlich 2012 erfolgte keine Förderung. Seit vergangenem Jahr ist die Gemeinde wieder mit im Boot. Insgesamt förderten Kreis und Kommune auf der Gemarkung der Seegemeinde knapp 3 900 Bäume.