Bissingen. Zwischen den Betreuungszeiten in den Bissinger Kindergärten und denen der Schule darf es keine Dissonanzen geben. Deshalb war der Vorschlag der Verwaltung für die Bürgervertreter logisch: „Wenn wir die Kinder im Kindergarten an drei Tagen von 7 bis 17 Uhr betreuen, plus Mittagessen und an zwei Tagen von 7 bis 13 Uhr ohne Mittagessen, dann muss die Betreuung der Grundschüler bei Bedarf den gleichen Umfang haben“. Deshalb stimmte der Gemeinderat einhellig zu, an der Bissinger Grundschule spätestens ab September einen dritten Betreuungstag einzuführen und beauftragte die Verwaltung, das Personal entsprechend aufzustocken.
Bürgermeister Marcel Musolf rechnete mit zusätzlichen Personalkosten in Höhe von 7 200 Euro pro Jahr. Dem stünden Landeszuschüsse für Nachmittagsbetreuung, Hausaufgabenhilfe und Sprachförderung in Höhe von 3 000 Euro entgegen. Zusätzlich nimmt die Gemeinde höhere Gebühren für die Betreuung ein, sodass der jährliche Abmangel für die Kommune sehr marginal wäre, wie der Bürgermeister sagte.
Bisher haben die Eltern das Problem, beim Übergang ihrer Sprösslinge vom Kindergarten in die Grundschule nicht den identischen Betreuungsumfang abrufen zu können. Die Folge davon wäre, dass die Eltern entweder ihre familiäre oder berufliche Situation ändern, oder aber das Kind in einer Schule in einem Ort anmelden müssten, der das gewünschte Betreuungsangebot machen kann. „Das aber kann nicht sein. Wir können doch nicht unseren eigenen Schulstandort konterkarieren“, meinte Marcel Musolf und das Ratsgremium pflichtete ihm bei. „Eltern sind auf eine verlässliche und echte ganztägige Betreuung ihrer Kinder angewiesen“.
Gab es im vergangenen Jahr Anfangs noch Startschwierigkeiten bei der Ganztagesbetreuung im Kindergarten, so nehmen mittlerweile zwölf Kinder diese Leistungen vollständig in Anspruch. Zudem ergab die Umfrage der Gemeinde im vergangenen Jahr unter den Eltern von bis zu Sechsjährigen, dass sich 45 von 92 Müttern und Vätern eine in etwa gleichwertige Ganztagesbetreuung in der Schule wünschen. „Es ist also klar erkennbar, dass sich die im Kindergarten begonnene Betreuung umfangmäßig konsequenterweise in der Grundschule fortzusetzen hat“, war sich Bürgermeister Musolf sicher.