Lokales

BlessOf hat Pfullingen im Blick

Ficker-Areal: Dr. Goll steht mit Vermarktung unter Zeitdruck

Wieder kommt Bewegung in die Sache. Die Firma BlessOf will ein passendes Gelände in Pfullingen anmieten, kann aber erst umziehen, wenn das Ficker-Areal verkauft ist. Dessen Planer, Dr. Eberhard Goll, verhandelt mit ernsthaften Investoren.

Kirchheim. Die Kirchheimer Firma BlessOf, sie gehört seit April 2008 zum Heilbronner Briefhüllenhersteller Mayer-Kuvert-Network, nahm auf der Suche nach einem geeigneten Standort das Schwab-Areal in Pfullingen in die engere Auswahl, da dort entsprechend große und geeignete Flächen zur Verfügung stehen, wie Geschäftsführer Thomas Schwarz gestern auf Anfrage mitteilte. Er dementierte aber einen Kauf des Areals. „Da ist absolut nichts dran. Es geht um eine Anmietung.“ Pfullingen als Standort käme zwei Drittel der rund 180 BlessOf-Mitarbeiter nicht ungelegen, da sie ihr Arbeitsweg jeden Tag aus dem Raum Reutlingen in die Teckstadt führt.

„Ich weiß, Mayer-Kuvert will das Ficker-Areal möglichst rasch verkaufen“, sagt Planer Dr. Eberhard Goll, der bereits das Esslinger Dick-Center, Vorbild fürs Ficker-Areal, erfolgreich vermarktete. Sein Konzept für das Firmengelände an der Stuttgarter Straße steht. Eine Kulturmeile soll‘s werden mit trendiger Gastronomie, Kinos, einem Fitnessbereich, Theater-Kabarett, einer Tanzschule, einer Kletteranlage im Hochregallager, einer Bowlingbahn und anderem mehr. „Ein in sich schlüssiges und funktionierendes Konzept“, schwärmt Eberhard Goll. Genügend Nutzer seien vorhanden, „ich kann das Objekt voll belegen.“ Auch ohne Freie Kunstschule Nürtingen und Galerie. Diese Einrichtungen seien eigentlich nicht finanzierbar. „Aber das muss die Stadt entscheiden“, so Goll. Der Planer jedenfalls bezweifelt, dass seitens der Freien Kunstschule Nürtingen noch ein Interesse an einer Fläche im Ficker-Areal besteht.

Allmählich drängt die Zeit. Der jetzige Besitzer will bis Mitte 2012 mit dem Umzug beginnen und diesen bis Ende 2012 abgeschließen. Ein Grund mehr für Eberhard Goll „mit Nachdruck“ mit ernsthaft interessierten Investoren zu verhandeln.

Zielvorgabe war und ist für ihn, dass das historische Ficker-Gebäude an der Stuttgarter Straße erhalten bleibt. „Wenn es abgerissen würde, dann würde mein ganzes Konzept zusammenbrechen.“ Deshalb, und weil es sich noch besser vermarkten ließe, ist Goll daran interessiert, das markante Gebäude im Einvernehmen mit Mayer-Kuvert unter die Fittiche des Denkmalschutzes zu bringen.