Dettingen/Rechberghausen. Claudia Dörner ist in Dettingen wohl allen Menschen bekannt. Als Hauptamtsleiterin ist sie die rechte Hand von Bürgermeister Rainer Haußmann. Bei zahlreichen Veranstaltungen in der Schlossberggemeinde ist sie mit von der Partie und packt fleißig mit an – immer mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
Die 32-Jährige aus Ebersbach-Roßwälden weiß, wie Bürgermeister geht. Sie kennt das Tagesgeschäft in einem Rathaus. Nun will sie selbst an die Spitze einer Gemeindeverwaltung – übrigens genauso wie die damalige Dettinger Hauptamtsleiterin und heutige Bürgermeisterin von Owen, Verena Grötzinger. Als erste Kandidatin hat Claudia Dörner ihre Bewerbung in Rechberghausen (Kreis Göppingen) abgegeben. Der bisherige Rathauschef der Schurwaldgemeinde Reiner Ruf will Mitte des Jahres aufhören. Am 26. April soll sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin gewählt werden.
„Herr Haußmann fordert sehr viel. Man darf vieles selbst gestalten und trägt große Verantwortung“, erzählt sie begeistert von ihrer Arbeit mit dem Dettinger Bürgermeister. Irgendwann sei dann der Wunsch entstanden, selbst als Kopf einer Verwaltung tätig zu sein. Daraufhin habe sie sich umgeschaut, und die Gemeinde Rechberghausen habe ihr sofort zugesagt. Mit 5 300 Einwohnern handle es sich um eine Kommune „in guter Größenordnung“, vergleichbar mit Dettingen. „Rechberghausen hat eine gute Infrastruktur. Es wurde viel investiert. Auch die Landesgartenschau 2009 hat die Gemeinde sehr bereichert.“ Die Grundstrukturen, auch was das ehrenamtliche Engagement anbelange, würden dort stimmen, um dem demografischen Wandel entgegentreten zu können.
Den Dettinger Gemeinderäten hat Claudia Dörner bereits in nicht öffentlicher Sitzung von ihrer Entscheidung berichtet. „Ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten, auch wenn natürlich ein weinendes Auge dabei ist“, sagt die 32-Jährige. Auch Rainer Haußmann finde ihren Entschluss gut und unterstütze sie, indem er ihr in den kommenden heißen Wahlkampfwochen den Rücken frei halte.
Der Terminkalender der jungen Frau dürfte in nächster Zeit recht voll sein: Getreu ihrem Wahlkampfslogan „Miteinander reden – Miteinander die Zukunft gestalten“ will sie mit den Bürgern Rechberghausens in Kontakt treten und den Ort besser kennenlernen. „Ich will offen sein für Anregungen und auch problematische Themen ansprechen“, betont sie. Gleichzeitig möchte sie ihre Tätigkeit im Dettinger Rathaus keinesfalls schleifen lassen. „Ich gebe weiterhin 150 Prozent. Das ist mein Anspruch“, betont Claudia Dörner und verspricht: „Es bleibt nichts liegen.“