Lokales

Das Angebot ist noch „ausbaufähig“

Biosphärengebiet beliebt – Aber: Ferienwohnungen im nördlichen Teil der Schwäbischen Alb sind rar gesät

Urlaub im Biosphärengebiet Schwäbische Alb wird immer beliebter. Doch private Ferienwohnungen sind rar. Vor allem am nördlichen Rand des Biosphärenreservats. Doch es gibt welche. Etwa in Weilheim, Bissingen, Owen und Lenningen.

Ferienwohnung mit Terrasse und Garten.Foto: Jean-Luc Jacques
Ferienwohnung mit Terrasse und Garten.Foto: Jean-Luc Jacques

Bissingen. Um es gleich vorwegzusagen: Es gibt im nördlichen Bereich des Biosphärengebiets Schwäbische Alb immer noch zu wenig private Ferienwohnungen. „Die Sache ist ausbaufähig“, bestätigt Achim Nagel vom Biosphärenzentrum Münsingen. Dennoch, wer sucht, wird fündig. Zum Beispiel bei Ingeborg Müller in dem idyllisch gelegenen Eduard-Möri­ke-Dörfchen Ochsenwang. Ingeborg Müller ist Biosphärenbotschafterin und Wanderführerin im Schwäbischen Albverein und kaufte 2000 gemeinsam mit ihrem Ehemann das alte Bauernhaus von nebenan. 15 Jahre lang blickte es einsam und verlassen auf die Eduard-Mörike-Straße und war sehr baufällig. So blieb den neuen Besitzern nichts anderes übrig, als es abreißen zu lassen. Gemeinsam mit einem befreundeten Architekten erarbeiteten die Bauherren ein schlüssiges Konzept, denn das neue Gebäude sollte eine harmonische Verbindung mit ihrem ebenfalls alten, aber wunderbar restaurierten Wohnhaus eingehen.

So entstand die Idee, unter dem Dach Mieter einziehen und im Erdgeschoss Feriengäste wohnen zu lassen. Die rückwärtige Jura-Mauer, auf der vormals das alte Dach auflag, bildet heute die natürliche Trennung zwischen Garten und Terrasse der Ferienwohnung. Die Wohnung selbst ist barrierefrei angelegt und übernahm mit 2,80 Meter

n die Höhe der früheren Scheune. Der offene, helle Raum enthält eine kleine Küche, eine Essecke mit hochwertigen Holzmöbeln, ein Doppelbett, eine Runddusche, einen Kaminofen – und eine moderne, knallrote, italienische Designerkommode bildet den gelungenen Gegensatz zu zwei antiquarischen Schränken.

2006 war die Mietwohnung im Dachgeschoss fertig und drei Jahre später die Ferienwohnung. „Wir haben in ihr damals einen zweiwöchigen Testurlaub verbracht und sie für gut befunden“, erinnert sich Inge Müller schmunzelnd. Die mit altem Granitkopfsteinpflaster belegte Südterrasse mit Blick auf das Restmäuerchen, die Kübelhortensien, Kamelie und Buchsbäumchen und den Garten tut sicher ein Übriges zum beinahe mediterranen Urlaubsfeeling.

Gerne sitzen hier die Gäste am runden Blechtisch oder machen sich‘s im gelb-weiß-rot-pink-orange-gestreiften Liegestuhl gemütlich.

Seit ihrem Testurlaub war Inge Müllers Ferienwohnung meist durchgängig belegt. Sei‘s, dass ein Ehepaar aus der Nähe von Augsburg die Burgen und Schlösser am Trauf der Schwäbischen Alb kennenlernen wollte, sei‘s, dass Bad Cannstätter vor dem Lärm des Volksfests flüchteten und ebenso wie andere Städter die Ruhe und gute Luft in Ochsenwang buchten. Jedenfalls fühlten sie sich in der Eduard-Möri­ke-Gemeinde und der Ferienwohnung der Wanderführerin „sauwohl“.

Ingeborg Müllers Ferienwohnung ist nicht die einzige in Ochsenwang. Es gibt noch zwei weitere und ebenfalls zwei im Tal in Bissingen. „Dass man mit Ferienwohnungen auch Geld verdienen kann, ist noch nicht so in den Köpfen der Bevölkerung angekommen“, erklärt Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger die geringe Resonanz auf einen Aufruf der Verwaltung des Teckstädtchens, Ferienwohnungen in Owen zu melden. Doch es gibt hier ebenso welche wie in der Biosphärengemeinde Lenningen. In Owen sind es zwei und in Lenningen sind es drei. In Weilheim mit Hepsisau gibt es vier Ferienwohnungen.