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Der finanzielle Spielraum wird kleiner

Schlierbach investiert weiterhin in den Substanzerhalt – Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2015 vorgestellt

Gewohnt frühzeitig hat die Schlierbacher Gemeindeverwaltung den Haushaltsplanentwurf 2015 eingebracht. Das letztmalig nach den Regeln der Kameralistik aufgestellte Zahlenwerk zeigt: Die Gemeinde investiert weiterhin mit Augenmaß in den Bestandserhalt.

Schlierbach. „Eigentlich haben wir nur laufende Projekte“, stellte Bürgermeister Paul Schmid bei der Vorstellung der Eckdaten des Haushaltsplanentwurfs fest. Das Hauptaugenmerk der Gemeinde liegt tatsächlich darauf, in diesem Jahr begonnene Projekte wie etwa die Sanierung der Dorfwiesenhalle oder die Renaturierung des Sees abzuschließen. Auch das Programm zur Kanalsanierung wird im gewohnten Umfang weitergeführt.

Entsprechend „rund“ zeigt sich denn auch das Zahlenwerk selbst: Das Gesamtvolumen des Haushalts 2015 soll rund 12,1 Millionen Euro umfassen, wovon 9,9 Millionen auf den Verwaltungs- und 2,2 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen. Seit April dieses Jahres ist die Gemeinde schuldenfrei – und daran soll sich auch 2015 nichts ändern: Eine Aufnahme von Krediten ist nicht vorgesehen. Ebenso unverändert bleiben sollen die Hebesätze für Grundsteuern und Gewerbesteuer.

Investieren will die Gemeinde weiterhin in den Erhalt der Substanz: „Alle Investitionen laufen in die Bestandssicherung“, so Schmid. Größter Ausgabenposten im Bereich der Investitionen ist der Restbetrag für die Sanierung der Dorfwiesenhalle mit 550 000 Euro, gefolgt von der Renaturierung des Schlierbacher Sees, für die im kommenden Jahr nochmals 260 000 Euro im Plan eingestellt sind. Nicht zum Nulltarif wird auch die Verbesserung des Brandschutzes in der Schule zu haben sein: Brandschutztüren und eine Außenfluchttreppe sind mit insgesamt 145 000 Euro veranschlagt. Weitere Projekte wie der Straßenunterhalt (knapp 85 000 Euro), das Weiterführen des Kanalsanierungsprogramms (80 000 Euro) oder die Sanierung der südlichen Friedhofsmauer mit 90 000 Euro sind vorgesehen.

Trotzdem wird, läuft alles nach Plan, am Jahresende dennoch ein Überschuss erwirtschaftet werden: Unterm Strich sieht der Planentwurf eine Nettoinvestitionsrate von 538 000 Euro vor, deren Großteil – knapp 500 000 Euro – direkt der Rücklage zugeführt werden soll. Diese wird dann zum Jahresende 2015 auf rund 2,2 Millionen Euro anwachsen.

Dass Bürgermeister Schmid und Kämmerer Steffen Mayer dennoch vorausschauend auf die Euphoriebremse treten, zeigt sich beispielsweise an der prognostizierten Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen. „Wir kommen in der Vorausschau auf deutlich zurückgehende Einnahmen“, erklärte Schmid. Diese veranschlagt der Planentwurf noch mit 1,9 Millionen Euro, aber: „Das könnte aber auch noch zurückgehen“, verweist er auf die schwächelnde wirtschaftliche Entwicklung, die sich bereits im laufenden Jahr abzeichne. „Statt wie geplant 2,4 Millionen werden wir in diesem Jahr wohl eher nur 1,9 Millionen an Einnahmen aus der Gewerbesteuer haben.“

Tatsächlich wird die Gemeinde diesen Rückgang im kommenden Jahr durch einen höheren Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und eine höhere Schlüsselzuweisung aufgrund fehlender Steuerkraft mehr als ausgleichen können. Dennoch, so Schmid, müsse man feststellen: „Unser finanzieller Spielraum ist deutlich kleiner geworden.“ Schwarz sehen müsse die Gemeinde für die Zukunft aber nicht. „Unser Planentwurf löst jetzt zwar keine Euphorie aus, aber auch keine Depression“, so Schmid. Und Kämmerer Mayer stellte fest: „Die Finanzen stehen weiterhin auf einer soliden Basis.“ In den kommenden Jahren müsse die Gemeinde aber weiterhin darauf hinarbeiten, ihre Rücklagen zu vergrößern.