Weilheim. Eine gute Handvoll mehr an Blutspendern, und es wäre bereits am 31. Oktober in Holzmaden so weit gewesen: „Sieben Leute haben uns damals noch bis zur 50 000er-Marke gefehlt“, sagte Marc Schindel, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Weilheimer DRK-Bereitschaft. Gestern legte Karin Kleinbach eine Punktlandung hin und wurde von den Bereitschaftsleitern Sigrun Maurer-Schindel und Andreas Schober mit einem Blumenstrauß in Empfang genommen Obendrein gab‘s ein DRK-Handtuch als Geschenk. „Das ist heute ja ein richtig guter Tag zum Blutspenden“, freute sich die 39-jährige Weilheimerin, die sich bereits zum achten Mal 500 Milliliter des kostbaren Lebenssaftes abzapfen ließ. Einen Tick früher wurde Michael Siller aus Zell unter Aichelberg vom Computer registriert. Er durfte genauso wie Karl Fürchtenicht ebenfalls Blumen und ein Handtuch entgegennehmen. Letzterer wurde als 50 001. Spender begrüßt. Der Weilheimer hatte gleich zwei persönliche Jubiläen zu feiern: Der 68-Jährige spendet seit 50 Jahren regelmäßig Blut und hat es dabei auf 70 Spenden gebracht.
Sechs Mal jährlich stellt die DRK-Bereitschaft Weilheim zusammen mit dem Blutspendedienst im Verwaltungsraum Blutspendeaktionen auf die Beine. „Mit gut 400 Spendern ist die Aktion an Weihnachten traditionell unsere stärkste“, erklärte Marc Schindel. Ehemalige Weilheimer nutzten den Tag auch, um sich mit Schulfreunden zu treffen. Für die Organisatoren sind die Feiertage davor allerdings alles andere als ruhig, gleicht die Vorbereitung doch einem Kraftakt. Denn als „Lohn“ für ihre Blutspende werden die Teilnehmer von den rund 60 Helfern der Weilheimer Bereitschaft fürstlich bewirtet: „Wir haben 25 Kilo Kartoffeln zu Salat verarbeitet, es gibt 30 Kilo Wurstsalat, 10 Kilo Karottensalat, 10 Kilo Brot und 400 Brötchen“, verriet Sigrun Maurer-Schindel und gab damit nur einen kleinen Einblick in die Leckereien des Buffets. „Manche Spender, auch von weiter her, kommen extra zu uns wegen dem guten Essen“, sagte Marc Schindel schmunzelnd.
Bei den ersten Blutspendeaktionen des DRK Weilheim ging es da weitaus bescheidener zu: „125 Gramm Aufschnitt, dabei muss eine Scheibe Schinken sein, lautete damals die Vorgabe“, erinnerte sich Ehrenbereitschaftsleiter Johannes Ernst aus Bissingen, der gestern anlässlich der 50 000. Blutspende ins Weilheimer Bildungszentrum Wühle gekommen war. Er hatte am 27. Januar 1959 die erste Blutspendenaktion in der Limburgstadt initiiert, bei der 123 Blutkonserven zusammenkamen. Unermüdlich zog der damalige Chef der Weilheimer DRK-Bereitschaft von Verein zu Verein, um für die Blutspendenaktionen die Werbetrommel zu rühren. „Für viele in Bissingen bin ich heute noch der Blut-Hannes, erzählt der 80-Jährige, der es selbst auf 86 Blutspenden brachte.