Lokales

Flutlichtanlage unter Vorbehalt

Gemeinderat Holzmaden verabschiedet Haushalt – Antrag auf Sportplatzbeleuchtung mit Sperrvermerk

Bei der Haushaltseinbringung im November stand bereits fest, dass trotz solider Finanzsituation in Holzmaden für 2015 keine großen Sprünge vorgesehen sind. Ob der TSV Holzmaden tatsächlich eine Flutlichtanlage für das Hauptspielfeld bekommt, steht noch nicht fest.

Auf dem Hauptspielfeld der Sport- und Freizeitanlage Brühl in Holzmaden gibt es sehr zum Bedauern des TSV Holzmaden bisher noch
Auf dem Hauptspielfeld der Sport- und Freizeitanlage Brühl in Holzmaden gibt es sehr zum Bedauern des TSV Holzmaden bisher noch kein Flutlicht. Der Antrag der Gemeinderäte Rainer Stephan und Manfred Ott von der Holzmadener Bürgerliste könnte das ändern.Foto: Jean-Luc Jacques

Holzmaden. „Sowohl bei den Erträgen im Ergebnishaushalt als auch bei den Einzahlungen im Finanzhaushalt haben sich keine Änderungen ergeben“, erklärte Fabian Kaiser von Weilheims Stadtkämmerei in der jüngsten Sitzung des Holzmadener Gemeinderats. Diverse Veränderungen bei den Ausgaben im Ergebnishaushalt führen zu einer geringfügigen Verbesserung des ordentlichen Ergebnisses um 2 500 Euro auf minus 455 300 Euro, während sich der veranschlagte Finanzierungsmittelbedarf um 15 900 Euro erhöht und die Rücklage entsprechend höher belastet.

Bei der Beratung über die Anträge der Fraktionen sorgte vor allem ein Antrag der Gemeinderäte Rainer Stephan und Manfred Ott von der Holzmadener Bürgerliste für Diskussionsbedarf im Gremium. Diese beantragten die Bereitstellung von 45 000 Euro für eine Flutlichtanlage auf dem Hauptspielfeld des Turn- und Sportvereins (TSV) Holzmaden in der Sport- und Freizeitanlage Brühl. Hintergrund des Antrags war ein Ende Oktober bei der Verwaltung eingegangenes Schreiben des TSV, das den Handlungsbedarf verdeutlichte. Rainer Stephan argumentierte, ein Flutlicht auf dem Hauptfeld reduziere die Überbeanspruchung des Ausweichplatzes. Mittelfristig könnten so Platzpflegekosten eingespart und die Nutzungsdauer der Anlage verlängert werden. Die Finanzierung müsste aber durch eine Rücklagenentnahme erfolgen, unterstützt durch Zuschussanträge auf Fördergelder des Landes oder des Württembergischen Landessportbunds (WLSB).

„Es wäre unproblematisch, würde der TSV die Anlage selbst bauen und einen Investitionskostenzuschuss beantragen“, merkte Dieter Fischer von der Freien Wählervereinigung (FWV) an. Stephan betonte aber, dass der TSV eine solche Maßnahme finanziell alleine nicht stemmen könne – zumal die Sportanlage Eigentum der Gemeinde und nicht des Vereins sei. „So gerne ich den TSV unterstützen möchte, man muss sich vor Augen halten, das wir dafür die Rücklage angreifen müssten. Ich tue mich schwer“, gab Heike Schwarz (FWV) zu Bedenken. FWV-Kollege Steffen Stark erinnerte daran, das der TSV im Haushaltsplan bereits unterstützt wird: „Wir stecken mit 21 000 Euro in Drainage und Pflege des Trainingsplatzes bereits Geld in die bessere Bespielbarkeit eines Spielfelds.“ Dieses sei ausreichend beleuchtet und stehe für Pflichtspiele zur Verfügung.

Markus Ocker (HBL) lenkte den Blick auf zukünftige Turniere wie den Teckbotenpokal, der 2016 in Holzmaden stattfindet, weshalb der Gemeinderat möglichst jetzt eine Entscheidung dafür oder dagegen fällen sollte. Manfred Ott erklärte, dass beispielsweise in Nachbarorten wie Jesingen und Ohmden beide Fußballplätze mit Flutlicht ausgestattet seien. Die Maßnahme würde der Herstellung dieses Standards für Holzmaden dienen. Volker Schempp (HBL) sah im Antrag seiner beiden Fraktionskollegen noch zu viele Unwägbarkeiten: „Für mich gilt es zu klären, mit was für Zuschüssen wir überhaupt rechnen könnten. Die Summe erscheint mir relativ hoch.“ Da sich viele seiner Ratskollegen mit einer Entscheidung schwer tun, regte er an, die Maßnahme einzuplanen und mit einem Sperrvermerk zu versehen. Michael Thiehoff begrüßte diesen Kompromiss: „Das würde uns die Zeit geben, die genauen Kosten und Zuschüsse zu ermitteln, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.“ Ott und Stephan änderten ihren Antrag nach kurzer Beratung im Sinne eines Konsens‘ dahin gehend ab. Bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung sprach sich der Gemeinderat für die Aufnahme der Maßnahme mit Sperrvermerk in den Haushaltsplan 2015 aus.

Bei der Beratung über die weiteren Anträge konnte sich das Gremium rasch einigen. Der Antrag der FWV über die Reduzierung des Ansatzes für die Eingangstür der Gemeindehalle um 4 000 Euro, da diese zunächst nur gestrichen werden soll, wurde einstimmig angenommen. Ebenso geschlossen stimmten die Räte dem Antrag der HBL auf Streichung der Mittel für den Ausbau der Rainstraße 2015 zu, da diese Investitionen nach derzeitigem Informationsstand nicht notwendig sind. Die Mittel für die Neugestaltung des Brunnenplatzes wurden auf Antrag der HBL ebenfalls einstimmig gestrichen.

Dem abgeänderten und aktualisierten Haushalt 2015 stimmte der Gemeinderat geschlossen zu.