Lokales

Grünes Licht für Radweg

Kreis Esslingen stimmt dem Bau des Geh- und Radwegs zwischen Ohmden und Schlierbach zu

Die Bürgerinitiative, die sich für den Bau des Geh- und Radwegs zwischen Ohmden und Schlierbach eingesetzt hat, hat Grund zum Jubeln: Der Landkreis Esslingen ist dem Beispiel Göppingens gefolgt und hat grünes Licht gegeben. Ab 2016 wird die Kreisstraße ausgebaut.

Rund 250 Menschen haben sich jüngst an einer Sternfahrt zur Kreuzeiche beteiligt. Damit demonstrierten sie für den Bau eines Geh
Rund 250 Menschen haben sich jüngst an einer Sternfahrt zur Kreuzeiche beteiligt. Damit demonstrierten sie für den Bau eines Geh- und Radwegs und machten auf den maroden Zustand der Kreisstraße aufmerksam.Archivfoto: Benjamin Dobel

Antje Dörr

Kreis Esslingen. Die Befürworter des Geh- und Radwegs zwischen Ohmden und Schlierbach, die sich zuletzt mit einer Sternfahrt für ihr Anliegen eingesetzt hatten, rannten beim Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) des Kreistags offene Türen ein: Er stimmte dem Ausbau der Straße zwischen Ohmden und der Kreisgrenze zu Schlierbach geschlossen zu – einschließlich eines Geh- und Radwegs parallel zur Straße. Kostenpunkt: 1,15 Millionen Euro. Der Landkreis hofft auf Fördermittel vom Land: 50 Prozent der Baukosten könnten damit entfallen. Die Gemeinde Ohmden wird sich an den Kosten beteiligen. Der Landkreis Göppingen hat bereits vor zwei Wochen grünes Licht gegeben.

Landrat Heinz Eininger reagierte in der Ausschusssitzung auf Kritik, die der NABU-Kreisverband, der Arbeitskreis Esslingen des Landesnaturschutzverbands (LNV) sowie der Schwäbische Albverein jüngst geäußert hatten. Sie hatten unter anderem beanstandet, dass Alternativen zum straßenbegleitenden Geh- und Radweg wie Radfahrstreifen auf der Straße nicht in Erwägung gezogen worden seien und dass Straße und Radweg zusammen auf eine Breite von zehn Metern kämen. „Der Querschnitt von 5,50 Metern ist der Mindestquerschnitt für eine Kreisstraße. Daran ist nicht zu deuteln“, so Eininger. Anders als innerorts seien Radfahrstraßen außerorts zudem nicht zulässig.

Erleichtert zeigte sich Martin Funk (SPD), Ohmdener Bürgermeister und Ausschussmitglied. „Wer die Straße kennt, weiß, wie dringend sie saniert werden muss“, sagte er. Funk begrüßte auch die Verbreiterung auf 5,50 Meter. Eine Tonnagebegrenzung, also der Ausschluss beispielsweise von Schwerlastverkehr, sei wünschenswert, meinte Funk. Allerdings zweifelte er daran, ob die Begrenzung überhaupt beachtet würde. Das sei heute schon meist nicht der Fall. Heinz Eininger wies diesen Vorschlag mit Blick auf die Sitzungsvorlage zurück: „Wir sprechen heute noch nicht über Tonnage- oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, sondern nur über den Ausbau“, sagte er.

Günter Riemer (Freie Wähler) freute sich, dass die Verkehrssicherheit mit dem Ausbau der Kreisstraße verbessert wird. Der neue Radweg sei nicht nur für die Freizeitradler von Bedeutung, sagte Riemer, der sich selbst als „Vielradler“ bezeichnet. Auch für die steigende Zahl der radelnden Berufspendler und für die Schüler, die in die Gemeinschaftsschule nach Schlierbach fahren, sei der Radweg wichtig. Dass der Weg asphaltiert wird, gehört für Riemer dazu. „Die Attraktivität einer solchen Verbindung fördert den Radverkehr“, sagte er.

Für Peter Nester (CDU) ist ein straßenbegleitender Geh- und Radweg eine Frage der Sicherheit. Rein theoretisch hätte der Radverkehr auch über bestehende Forst- und landwirtschaftliche Wege geführt werden können, heißt es in der Sitzungsvorlage. Allerdings existiere dort eine „deutlich geringere soziale Kontrolle“. „Die Sicherheit der Schüler geht vor“, sagte Nester. Auch Jürgen Menzel (Grüne) sah zum Neubau des Radwegs keine Alternative: „Eine Radspur auf der Straße wäre nicht die richtige Variante gewesen“. Albert Kahle stimmte für die FDP zu: „Wir sind froh, dass endlich ein Knopf drangemacht wird.“