Lokales

Halle als „Marktplatz der Kommunikation“

Der Schlierbacher Bürgerempfang bietet mehr als nur die Gelegenheit zum Smalltalk

Weniger ein klassischer Empfang sollte es sein, sondern eher „ein Marktplatz der Kommunikation“: Schlierbachs Bürgermeister Paul Schmid hatte zum Bürgerempfang geladen. Rund 150 Bürger waren seiner Einladung gefolgt.

Die Akrokids von der Ortsgruppe Schlierbach des Schwäbischen Albvereins sorgten beim Bürgerempfang in der Dorfwiesenhalle mit ih
Die Akrokids von der Ortsgruppe Schlierbach des Schwäbischen Albvereins sorgten beim Bürgerempfang in der Dorfwiesenhalle mit ihrer Tanzakrobatik für prächtige Stimmung.Foto: Volkmar Schreier

Schlierbach. „Schauen Sie sich unsere Dorfwiesenhalle noch einmal gut an – in zwei Jahren beim nächsten Empfang werden Sie dann beurteilen können, ob es besser oder schlechter geworden ist“, lenkte Schmid in seiner Eröffnungsansprache direkt den Blick auf die in diesem Jahr anstehende Sanierung der Halle. Er nahm das Sanierungsprojekt auch direkt als programmatische Überschrift für den Rest seiner Ansprache.

„Grund sich zurückzulehnen gibt es keinen“, stellte er fest, nachdem er nochmals darauf hingewiesen hatte, dass Schlierbach demnächst nicht nur schuldenfrei sein wird, sondern auch sonst die besten Voraussetzungen für die zukünftige positive Weiterentwicklung als Gemeinde habe. „Die Zukunft wird heute gemacht“, so Schmid, und folglich zählte er sieben wichtige Punkte auf, die die Gemeinde in den nächsten zehn Jahren angehen müsse, um weiter prosperieren zu können.

Neben den Dauerbrennern Bildung und Betreuung, Ortskernsanierung, Erhalt der Infrastruktur und Wirtschaftsförderung lenkte Bürgermeister Schmid das Augenmerk auf die eher weichen Standortfaktoren, die es gelte, weiterzuentwickeln. Schmid nannte hier die lokalen Anstrengungen zum Klimaschutz und Naturerhalt, Verbesserungen im Nahverkehr und Ausbau des Radwegenetzes sowie den demografischen Wandel, dem sich auch die Gemeinde stellen müsse.

„Das sind große Herausforderungen in den nächsten zehn Jahren – packen wir es also gemeinsam an“, so der bürgermeisterliche Appell an die Bürger. Besonders wies Paul Schmid auf das ehrenamtliche Engagement aus den Reihen der Bürgerschaft hin: „Sie sind es, die unsere Gemeinde erst lebens- und liebenswert machen.“

In diesem Sinne freute es Paul Schmid auch, an diesem Abend Kurt Weil von den Schützenfreunden Schlierbach für dessen ehrenamtliches Engagement im Verein mit der Silbernen Ehrennadel der Gemeinde auszeichnen zu können. „Kurt Weil hat sich in nunmehr 30 Jahren um das Schützenwesen verdient gemacht“, so Schmid. Geehrt wurden auch die vielen Sportler, die die Gemeinde in den beiden vergangenen Jahren regional und bundesweit erfolgreich vertreten haben.

Bereits langjährige Tradition ist die Interviewrunde, zu der Bürgermeister Schmid auf die Bühne der Dorfwiesenhalle bittet. „Es sind Menschen aus der Gemeinde, die etwas zu sagen haben“, so Schmid. Auch in diesem Jahr hatte er mit Susi Eckle-Schaal, Schulleiterin der Grundschule, Agathe Strecker, Geschäftsführerin der Schlierbacher Kisten und Kartonagen GmbH, und Tobias Lorch, der nach seinem Abitur ein Jahr lang auf den Philippinen als Menschenrechtsbeobachter tätig war, interessante Interviewpartner auf die Bühne gebeten.

Während Susi Eckle-Schaal aus dem bisweilen bürokratischen, aber immer vom Ziel der Weiterentwicklung der Schlierbacher Schule getriebenen Alltag einer Rektorin berichtete, erzählte Agathe Strecker humorvoll von ihrem Werdegang von der „Tochter des Firmengründers“, die anfänglich einfach aushilfsweise Kisten im väterlichen Betrieb zusammengenagelt hatte, bis hin zur Geschäftsführerin. Tobias Lorch wiederum vermittelte interessante Einblicke in die Tätigkeit von Menschenrechtsbeobachtern, die vor Ort lokale Menschenrechtsaktivisten unterstützen und Informationen sammeln.

Nicht zu kurz kam bei so viel geballter Information auch das kulturelle Rahmenprogramm. Musikalisch umrahmt wurde der Bürgerempfang durch das Chörle des Schlierbacher Gesangsvereins. Und für ordentliche Stimmung sorgte die tanzakrobatische Darbietung der Akrokids der Schlierbacher Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins, die auf der Bühne kräftig hin- und herwirbelten.