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„Jetzt geht die Arbeit richtig los“

Gewerbegebiet: Dettingen will sich auf Erfolgen nicht ausruhen

Die Nachfrage nach Flächen im Dettinger Gewerbegebiet ist groß, es fehlt aber an Erweiterungsmöglichkeiten. Die Gemeinde will das Gebiet aufwerten und suchte deshalb das Gespräch mit Unternehmern und Grundstückseigentümern.

Dettingen. Laut einer IHK-Studie hat die Gemeinde Dettingen zwischen den Jahren 2009 und 2012 acht neue Firmen dazugewonnen, informierte Bürgermeister Rainer Haußmann im Gemeinderat. Im interkommunalen Vergleich sei dies sehr beachtlich.

Auch bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen habe Dettingen zulegen können: Gegenüber 2010 habe sich deren Zahl im Jahr 2013 um 202 auf 2 123 erhöht. Damit konnte fast das Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise (damals waren es 2 300 Arbeitsplätze) erreicht werden, ergänzte der Rathauschef. Die Gemeinde habe also in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht.

Wer sich aber auf seinen Erfolgen ausruht, „gehört morgen zu den Verlierern“, sagte der Bürgermeister. Deshalb will die Verwaltung auch hinsichtlich der Wirtschaftsförderung die Hände nicht in den Schoß legen. Wie berichtet, hat sie das Stuttgarter Büro Reschl und Höschele damit beauftragt, ein strategisches Innenentwicklungskonzept für das Dettinger Gewerbegebiet auszuarbeiten. Ziel dieses Konzepts ist die Erfassung, Neuordnung und Optimierung der vorhandenen Flächen.

Im Rahmen dieses Projekts gab es eine Auftaktveranstaltung, eine schriftliche Befragung aller 77 Unternehmer und 54 Grundstückseigentümer, einen Workshop, eine Bestandserhebung für das Gewerbegebiet und schließlich eine Abschlussveranstaltung. Die nun vorliegenden Daten seien eine solide Grundlage für die weitere Arbeit, die „jetzt erst so richtig losgeht“, betonte Haußmann.

Unter anderem konnten durch die Befragungen die Flächenpotenziale im Gewerbegebiet ermittelt werden. Es wurde deutlich, wo Kauf- oder Verkaufinteresse besteht beziehungsweise welche Entwicklungsperspektiven und Flächenbedarfe es gibt. Aktuell besteht ein theoretisches Flächenpotenzial von rund 2,3 Hek­tar. Das ganze Gewerbegebiet ist etwa 41 Hektar groß.

„Wir haben zehn konkrete Einzelgespräche geführt“, informierte Haußmann. Dabei versuche die Verwaltung, die Unternehmer und Grundstückseigentümer zu beraten und sie mit anderen Beteiligten zusammenzubringen. „Viele sind jetzt ins Nachdenken gekommen – auch im Hinblick auf die Betriebsnachfolge“, ergänzte der Bürgermeister.

Seine Bilanz: Es habe sich gelohnt, das Strategiekonzept in Angriff zu nehmen. „Wir müssen uns auf die Suche nach Flächen für Dienstleister machen“, nannte Haußmann eine Aufgabe für die Zukunft. Außerdem gelte es, die Flächen besser zu nutzen und den bisherigen Produktionsstandort zu stärken. „Ich behaupte, dass wir in zwei Jahren die Einweihung eines neuen Unternehmens feiern“, wagte Haußmann eine Prognose.

Die Kosten für das Projekt liegen bei insgesamt 64 800 Euro. Davon werden 50 Prozent vom Land über das Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ übernommen.