Lokales

Kauf bessere Option

Schlierbach erwirbt Straßenbeleuchtungsnetz

Soll die Gemeinde Schlierbach das Straßenbeleuchtungsnetz kaufen oder mieten? Da Betrieb und Unterhalt der Straßenbeleuchtung aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen nicht mehr Teil der Stromkonzession sein dürfen, musste eine Entscheidung getroffen werden.

Schlierbach. Landauf, landab haben die Kommunen zu entscheiden, wie es mit der Straßenbeleuchtung weitergehen soll. Im Schlierbach Fall hat die EnBW als bisherige Eigentümerin der Gemeinde angeboten, das Straßenbeleuchtungsnetz inklusive aller Anlagen wie Freileitungen, Erdkabel und Verteiler sowie der Masten entweder zu kaufen oder zu mieten. Die Leuchtmittel selbst, der Lampenkoffer und die Kabel innerhalb der Masten sind bereits im Besitz der Gemeinde und werden im Rahmen eines separaten Vertrages durch die EnBW gewartet.

In intensiven Verhandlungen hat der Neckarelektrizitätsverband NEV als Vertreter der Kommunen gemeinsam mit der EnBW nun die Rahmenbedingungen für die Optionen „Kauf“ oder „Miete“ festgelegt. Im Rahmen dieser Verhandlungen wurde auch der Wert des Schlierbacher Straßenbeleuchtungsnetzes taxiert: Die Gemeinde könnte das gesamte Netz für rund 210 000 Euro übernehmen, müsste sich aber im Gegenzug selbst um die Betriebsführung kümmern beziehungsweise diese öffentlich ausschreiben. Die Gemeinde rechnet bei der Kauf-Variante mit jährlichen Unterhaltungskosten in Höhe von rund 15 000 Euro.

Beim Mietmodell hingegen bliebe im Prinzip alles wie bisher – nur zu höheren jährlichen Kosten. Die Miete des Netzes von der EnBW würde das Gemeindesäckel pro Jahr mit rund 33 000 Euro belasten. Zusätzlich müsste die Gemeinde beim Mietmodell neben den laufenden Kosten auch für weitere Kapitalkosten wie Abschreibung und Verzinsung sowie für anfallende Erneuerungen zahlen. Nach Berechnungen der Verwaltung ergäbe allein die Anlagekapitalverzinsung bei angenommenen 5,5 Prozent eine weitere Belastung von etwa 11 500 Euro im Jahr. Die Verwaltung favorisierte in Anbetracht dieser jährlichen Kosten deshalb eindeutig die Kaufoption.

Letztendlich stimmte der Gemeinderat nach kurzer Diskussion mehrheitlich dafür, das Straßenbeleuchtungsnetz zu kaufen.