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Keine lange Vorlaufzeit

Psychiatrisches Gutachten verzögert Prozess nicht

Das Verfahren gegen die beiden Serieneinbrecher geht weiter, obwohl einer der Angeklagten plötzlich eine schwere psychische Krankheit geltend gemacht hat, in deren Zustand er die Einbrüche verübt haben will. Die Richter des Stuttgarter Landgerichts haben ihm nun einen Psychiater zur Seite gestellt, der nächste Woche sein Gutachten abgeben wird.

Weilheim/Stuttgart. Einer der beiden Serben, denen der Staatsanwalt zwölf schwere Einbruchdiebstähle in Esslingen, Stuttgart und Weilheim vorwirft, hatte über seinen Anwalt mitteilen lassen, er leide an einem psychischen Wahn, wisse nichts mehr von den Taten und sei deshalb auch nicht schuldfähig.

Der Prozess schien damit zu Ende, denn der Angeklagte muss auf seinen psychischen Zustand hin untersucht werden und solche Gutachter haben lange Vorlaufzeiten. Das Verfahren wäre also blockiert. Allerdings hat die Strafkammer einen Sachverständigen gefunden, der sich auch bereit erklärte, den Angeklagten in seiner Untersuchungshaftzelle aufzusuchen. Der Prozess ist damit vorerst gerettet.

Die beiden Beschuldigten sollen neben zehn schweren Wohnungseinbrüchen in Esslingen, Mettingen und Stuttgart, noch in zwei Fällen in Weilheim in Einfamilienhäuser eingebrochen sein und Beute im Wert von über 10 000 Euro gemacht haben. Dabei hatten sie die Terrassentüren jeweils aufgehebelt, um in das Innere der Gebäude zu gelangen. Der Hauptangeklagte ist geständig. Sein neben ihm sitzender Komplize macht den psychischen Defekt geltend.

Am nächsten Dienstag soll der Prozess mit dem Urteil abgeschlossen werden, wobei – je nach Gutachten – der zweite Angeklagte möglicherweise in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen wird.