Lokales

Kirchheim engagiert sich

Großes Interesse am Markt der Möglichkeiten bürgerschaftlicher Initiativen in der Stadt

Als sich die Regenwolken endgültig verzogen hatten, war der von der Fachstelle Bürgerengagement organisierte Präsentationstag unter dem Motto „Engagiert in Kirchheim“ schon längst zu Ende gegangen. Dennoch war auch diese Messe bürgerschaftlichen Engagements ein voller Erfolg.

Trommeln für den Präsentationstag ¿Engagiert in Kirchheim¿: Die Gruppe ¿Trommelfell¿ der Raunerschule (großes Foto). Bürgerschaf
Trommeln für den Präsentationstag ¿Engagiert in Kirchheim¿: Die Gruppe ¿Trommelfell¿ der Raunerschule (großes Foto). Bürgerschaftlich in der Innenstadt unterwegs waren auch diese beiden ¿Clowns¿ ihrem Leiterwägelchen voll sinniger Sprüche (kleines Foto). Foto: Markus Brändli
PrŠsentationstag der Stadt Kirchheim "Engagiert in Kirchheim"
PrŠsentationstag der Stadt Kirchheim "Engagiert in Kirchheim"

Kirchheim. Mitglieder von weit über 60 Organisationen, Initiativen und Vereine nutzten am vergangenen Samstag wieder die gebotene gute Gelegenheit, sich in der Kirchheimer Fußgängerzone zu präsentieren, für sich und ihr bürgerschaftliches Engagement zu werben, Flyer und Informationsbroschüren zu verteilen und vor allem auch viele Gespräche zu führen.

Fragen interessierter Besucher über das sichtbar überbordende Angebot des Mittelzentrums Kirchheim standen dabei genauso im Vordergrund wie der genauso wichtige Austausch untereinander. Die Vertreter unterschiedlichster Einrichtungen, die sich über die Jahre unter dem Motto „Engagiert in Kirchheim“ zusammengefunden haben, können sich gar nicht alle gut kennen. Einen Vormittag lang Stand an Stand nebeneinander oder sich gegenüber stehend zu verbringen, schafft auch intern Gelegenheit intensiven Austauschs.

Viele Einrichtungen sind schließlich schon von Anfang an dabei, andere sind dazu gekommen und darum bemüht, das bestehende eindrucksvolle Angebot zu erweitern oder auch um schon Bewährtes noch zu ergänzen. Eine bessere Gelegenheit, auch untereinander zusammenzurücken und sich gegenseitig besser kennenzulernen, konnte es daher kaum geben. Neben der Tanzgruppe „unXpected“, des Streicher- und Holzbläserensembles und dem als „Tinny Tunes“ firmierenden Blechbläserensembles des Volkshochschul-Orchesters verschaffte sich auch die Gruppe „Trommelfell“ der Raunerschule entsprechend Gehör.

Auch ohne spektakuläre Präsentation eines Rollstuhls auf Segway-Basis informierten Willi Lang und Oliver Fleiner interessierte Gesprächspartner umfassend und eindrucksvoll über die „Inklusion Tour 2012“ und die Arbeit des Vereins “behindert-barrierefrei“. Im Mittelpunkt stand dabei das erst seit wenigen Wochen am Markt angebotene Fortbewegungsmittel, das auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, eine zeitgemäße und freizeitmäßig, ja schon längst boomende Technik, zugänglich machen.

Wer sich warm angezogen und genügend Zeit mitgebracht hatte, konnte nicht nur viele interessante Projekte sondern auch gleich die jeweils dahinter stehenden Personen ken­nenlernen und Auskünfte einholen. Ob kulturelle Angebote oder Rettung aus bedrohlichen Lebenssituationen, ob Musik, Naturschutz oder Politik im Vordergrund stehen, oder der Wunsch überwiegt, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, oder aber ein spezielles soziales Projekt nicht nur finanziell zu unterstützen, genügend Anregungen für bürgerschaftliches Engagement konnten gefunden werden. Der als Markt der Möglichkeiten und Basar bereichernder Begegnungen eingerichtete Präsentationstag hat längst auch an vielen anderen Orten Nachahmer gefunden.

Trotz des nächtlichen Regens herrschte am Markt- und Einkaufssamstag wieder einmal Hochbetrieb in der Innenstadt und das Interesse an der ausgebreiteten Palette ehrenamtlichen Engagements war erfreulich groß. Fast alle, die sich rechtzeitig bei der Stadtverwaltung angemeldet hatten, um noch in den Flyer mit den jeweils aufgeführten Standorten der einzelnen Gruppen zu kommen, hatten trotz unsicherer Wetterlage und schlechter Prognosen ihre Stände aufgebaut und genügend Material „an Bord“, um die erfreulich starke Nachfrage auch befriedigen zu können. Da weder Balkon oder Terrasse, noch Freibad oder Garten echte Alternativen boten, war die Verweildauer an den gezielt angesteuerten Informationsbörsen erfreulich hoch.

Auch wer nur auf dem zielgerichteten Weg zum Marktplatz durch das Spalier bürgerschaftlich Engagierter schlenderte, kam am Samstag nicht unbedingt rasch voran. Überall galt es schließlich, bislang nicht bewusst Wahrgenommenes zur Kenntnis zu nehmen oder auch Bekannte zu grüßen, die sich bei einem der vielen Projekte engagieren.