Lokales

Kollektive Begeisterung am Kreativen

Am Samstag hat die Ziegelhütte ihren „Kunst- und Aktionspfad am Randecker Maar“ eröffnet

Nach einer langen Zeit der Vorbereitung hat die Ziegelhütte bei Ochsenwang am Samstag ihr Großprojekt termingerecht eröffnet: Der „Kunst- und Aktionspfad am Randecker Maar“ lädt bis 29. Juli zur Entdeckung von rund 30 Kunstwerken ein, aber auch zu einer Vielzahl an zusätzlichen Kulturveranstaltungen.

Eršffmung Kunst - und Aktionspfad am Randecker Maar - ZiegelhŸtte
Eršffmung Kunst - und Aktionspfad am Randecker Maar - ZiegelhŸtte

Bissingen. Eigentlich müsste man für den Kunst- und Aktionspfad keine gesonderte Werbung mehr machen: Dieses Kulturfestival auf der Alb spricht nämlich für sich und müsste die Besucher in den kommenden sechs Wochen in Scharen anlocken. Bissingens Bürgermeister Marcel Musolf machte zur Eröffnung dennoch Werbung: „Ich bin sicher, der Kunst- und Aktionspfad wird Sie begeistern“, sagte er zur Eröffnung am Samstag. Es handle sich dabei um ein „kreatives Bildungskonzept inmitten unserer einzigartigen Kulturlandschaft“. Das Projekt sei künstlerisch und pädagogisch gleichermaßen wertvoll – auch wenn der Weg von der ersten Idee bis zur Eröffnung „lang, schwierig und entbehrungsreich“ sein könne. Seit der Eröffnung aber gilt ein weiterer Werbespruch Marcel Musolfs zum Kunst- und Aktionspfad: „Wenn Sie etwas Schöneres sehen wollen, müssen Sie weit laufen. Es lohnt sich, auch öfters herzukommen.“

Edmund Feth vom Sozialdezernat des Landratsamts Esslingen lobte das erlebnispädagogische Konzept, das hinter dem Kunst- und Aktionspfad steckt: „Solche Erlebnisse sind prägend für die Entwicklung junger Menschen und für ein Wachsen der Persönlichkeit.“ Pädagogisch besonders wertvoll sei die Verbindung von Kunst und Aktion.

Regine Leicht vom Biosphärengebiet Schwäbische Alb betonte, wie wichtig es ist, „gemeinsam etwas zu bewirken und zu gestalten“. Der Kunst- und Aktionspfad bringe die Natur und die Landschaft in Verbindung mit der Kultur und mit den Menschen des Biosphärengebiets. Es gehe darum, auf die Natur aufmerksam zu machen und sie zu schützen. Aber der Kunst- und Aktionspfad solle auch ganz einfach „Spaß machen“.

Für den gemeinnützigen Verein „Maria Prinzessin von Sachsen-Altenburg“, der Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützt, überreichte die Zweite Vorsitzende Gerlinde Müller-Riemann vier nagelneue Gitarren an die Ziegelhütten-Band „The Boom“. Dass die jungen Musiker diese Instrumente ebenso gut gebrauchen können wie die Band-Technik, die der Verein gleichfalls gesponsert hatte, zeigten sie während der Eröffnungsveranstaltung gleich mehrmals – durch ihre beachtlichen Musik- und Gesangsbeiträge.

Die Rolle, den künstlerischen Aspekt des Kunst- und Aktionspfads zu würdigen, fiel Barbara Honecker zu, die Ziegelhütten-Geschäftsführer Hendrik van Woudenberg – Hauptorganisator des Kulturfestivals und Moderator der Eröffnungsveranstaltung – als „Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin“ vorgestellt hatte. Sie erinnerte an das große Vorgänger- und Vorbildprojekt des Kunst- und Aktionspfads, an den „Großen Albgang“. Auch nach über zwölf Jahren sei dieser „Albgang“ noch allgemein positiv in Erinnerung: „Das ist nach so langer Zeit bemerkenswert.“

Der aktuelle Kunst- und Aktionspfad sei zwar vom einstigen „Albgang“ inspiriert, habe aber doch völlig andere Vorgaben: „Es geht nicht darum, bekannte Künstlergrößen auszustellen. Ganz im Gegenteil.“ Auf der Ziegelhütte wie auf dem benachbarten Michaelshof spiele „die Kunsttherapie und die Beschäftigung mit Kunst als Ausdruck kreativer Kraft“ eine wichtige Rolle. Hinzugekommen sei später noch der Gedanke, „künstlerisch schaffende Nachbarn mit ins Boot zu holen“. Die Aufgabe, weitere Kunstschaffende für das Projekt zu gewinnen, habe der Bissinger Bildhauer Winfried Tränkner übernommen.

Und so sei nun eine „ungemein anregende, zwar heterogene, aber doch schlüssige Ausstellung in der Natur zustande gekommen, bei der nicht die hehren Ideale eines klassischen Kunstschaffens im Vordergrund stehen“. Vor allem nämlich sei hier „die Begeisterung am kreativen Arbeiten überall zu spüren“.

Eines der Kunstwerke mit den größten Ausmaßen ist der ¿Drache von der Limburg¿, den Rudolf Mrazek gemeinsam mit Jugendlichen ges
Eines der Kunstwerke mit den größten Ausmaßen ist der ¿Drache von der Limburg¿, den Rudolf Mrazek gemeinsam mit Jugendlichen geschaffen hat. Zur Eröffnung des Kunst- und Aktionspfads überreichte Gerlinde Müller-Riemann Mitgliedern der Ziegelhütten-Band ¿The Boom¿ vier neue Gitarren (Bild unten).Fotos: Markus Brändli