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HinausgezögertKommentar

Die Schulentwicklungsplanung ist alles andere als einfach. Denn während der Begriff „Entwicklung“ allgemein als positiv angesehen und mit so etwas wie „Wachstum“ verbunden wird, geht es bei der Schulentwicklung in Kirchheim darum, etwas abzubauen. Abgebaut werden Schulstandorte, die einst benötigt wurden, jetzt aber überflüssig sind. Das liegt vor allem daran, dass es weniger Kinder und Jugendliche gibt als vor 40 Jahren. Es liegt aber auch daran, dass die einstigen „Haupt“-Schulen schon längst nicht mehr die wichtigste Schulart stellen – entgegen ihrer eigentlichen Benennung.

Am Abbauen führt also kein Weg vorbei. Und trotzdem ist der Abbau nicht einfach: weil jeder Schulstandort seine Befürworter hat, die allenfalls bereit sind, eine andere Schule aufzugeben, nicht aber die „eigene“. Sankt Florian lässt grüßen. Der Gemeinderat ist daher in der Zwickmühle: Er muss eine vernünftige Lösung finden, die am besten für niemanden schmerzhaft ist. Das geht aber leider nicht, und deshalb tut sich das Gremium entsprechend schwer mit seiner Entscheidung. Das Hinauszögern macht es aber nicht einfacher. Eine Entscheidung vor den Sommerferien wäre für die Schulen sicher besser gewesen. Diese Chance ist jetzt leider vertan.ANDREAS VOLZ