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Landrat will Polizeidirektion behalten

Kreis Esslingen. Bevor das baden-württembergische Innenministerium am heutigen Dienstag bekannt gibt, welche Polizeidirektionen geschlossen werden, hat sich Landrat Heinz Eininger erneut zum grün-roten Reformvorhaben geäußert. „Die Polizeireform darf die Sicherheitsstruktur im Landkreis Esslingen nicht gefährden“, so Eininger in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Wochen war mehrfach berichtet worden, dass die Polizeidirektion Esslingen verlegt werden könnte. Im Gespräch sind Reutlingen und Göppingen.

„Esslingen ist mit rund 1 200 Mitarbeitern eine der ganz großen Polizeidirektionen im Land. Eine funktionierende Einheit ohne Not zu zerschlagen und ein Mammutpolizeipräsidium aus mehreren Landkreisen zu bilden, ist meines Erachtens hoch prob­lematisch“, sagte Heinz Eininger.

Insbesondere müsse der direkte und gute Kontakt zwischen der Polizeidirektion Esslingen und dem Landratsamt als Kreispolizeibehörde erhalten bleiben, so Eininger weiter. Er sehe mit Sorge, dass die bewährten Strukturen in der Präventionsarbeit, im Bereich der öffentlichen Sicherheit, bei Jugend- und Sozialem mit der beabsichtigten Polizeireform des Landes verloren gehen könnten. Die Polizeidirektion sei in vielen Bereichen Ansprechpartner für das Landratsamt, aber auch für die Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Die bisherigen Strukturen mit Polizeidirektion und Landratsamt seien bestens bewährt. „Ich befürchte einen Verlust der Arbeitseffizienz und guter Kooperationen, wenn Esslingen nicht Sitz eines Polizeipräsidiums bleibt“, so der Landrat.

Er hoffe zwar, dass die vom Innenministerium prognostizierten 650 landesweit frei werdenden Mitarbeiter die Präsenz in der Fläche erhöhten. Allerdings handele es sich nach Aussage des Innenministers bei der Hälfte dieser Zahl um Kriminalbeamte, das heißt, nur 325 Mitarbeiter kämen den Polizeirevieren vor Ort zugute. Rein rechnerisch seien dies gerade einmal zwei zusätzliche Beamte pro Polizeirevier. pm