Lokales

Nichts als Ärger mit dem Lärm

Gemeinderat sucht nach Sinn des Aktionsplans

Wenig begeistert sind die Notzinger Gemeinderäte über den zu erstellenden Lärmaktionsplan. Unklar ist den Räten Sinn und Zweck, weshalb der Punkt vertagt wurde. Ein Fachmann soll nun in der nächsten Sitzung erklären, wozu das Werk gut sein soll.

Notzingen. „Wir müssen den Lärmaktionsplan machen. Darin werden Ideen erarbeitet, wie Lärm reduziert werden könnte“, erklärte Bürgermeister Sven Haumacher. Aus diesem Grund schlug die Verwaltung vor, ein Planungsbüro mit der Ausarbeitung der zweiten Stufe des Lärmaktionsplans zu beauftragen; Kostenpunkt: knapp 8 000 Euro.

„Wann müssen wir das machen? Wenn die Straße saniert ist, ist schon viel geholfen“, erklärte Manfred Blessing. Von Pflichten erschlagen fühlt sich Hans Prell: „Jetzt bekommen wir vom Land das Gutachten aufs Auge gedrückt. Es entsteht Lärm, weil die Straße in einem schlechten Zustand ist. Knapp 8 000 Euro dafür ausgeben zu müssen – da sträuben sich mit die Nackenhaare.“ Er befürchtet, dass das Werk unbesehen in einer Schublade verschwindet. „Es bleibt die Frage, ob das Gutachten Sinn macht“, sagte er. Weil die Zahlen an die EU weitergemeldet werden müssen, sieht Sven Haumacher jedoch wenig Handlungsspielraum, gleicher Ansicht ist auch Vera Morlok-Gommel.

„Ich habe überhaupt kein Problem mit dem Gutachten, hier geht‘s um Verkehrspolitik. Wichtig ist mir, dass sich jemand die Straße anschaut und uns dann sagt, was wir machen können. Wir müssen unsere Pläne vorlegen und sagen, ob wir Farbkleckse wollen oder einen Kreisverkehr“, sagte Hans-Joachim Heberling. Was umsetzbar ist, solle gleich ins Gutachten aufgenommen werden.

Für Alfred Bidlingmaier stellt sich die Frage, ob eine Bürgerfragestunde ausreicht, um die Menschen vor Ort zu informieren. „Sollten wir nicht eine Bürgersprechstunde einrichten?“, regte er an. Dr. Irmtraut Schneider steht dem Rechenmodell kritisch gegenüber. „Wie kann man Fahrbahngeräusche berechnen? Ist da auch die geografische Lage Notzingens mitberücksichtigt und auf welcher Basis beruht das alles?“, wollte sie wissen. Fies seien vor allem die „lauten Spitzen“, wie sie beispielsweise von Kipper-Lkws ausgingen.

Dass Notzingen das Gutachten in Auftrag geben muss, steht für Hans Prell außer Frage, für ihn geht es aber um das Wie. „Mit unseren Bedenken sollten wir den Gutachter konfrontieren, und der soll uns das Ganze in der nächsten Sitzung erklären“, schlug er vor. Sinn mache das Werk nur, wenn der schlechte Straßenzustand darin berücksichtigt sei. „Sonst bringt es nichts“, ist er überzeugt.

Dieser Vorschlag fand breite Zustimmung im Ratsrund und somit wurde die Auftragsvergabe des Gutachtens vertagt.