Lokales

Ohmden ächzt unter Ausgaben

Gemeinde muss viel Geld in Sanierungen stecken

Ob der Brandschutz in der Gemeindehalle oder die Sanierung der Schulstraße: Die Gemeinde Ohmden muss dieses Jahr tief in die Tasche greifen, um ihre Infrastruktur auf dem Laufenden zu halten. Um einen neuen Kredit kommt die Kommune deshalb nicht herum.

Ohmden. Besser als im vergangenen Jahr schneidet die Gemeinde Ohmden laut ihrem Haushaltsplan für 2015 bei den laufenden Ein- und Ausgaben ab. Dabei sind die Ausgaben in vielen Bereichen gestiegen. Neben Reparaturen und Wartungen an Kindergarten und Bauhof fallen an der Schule Zusatzausgaben an. Weil Feuchtigkeit eindringt, müssen eine Wand und der Boden saniert werden.

Gut 200 000 Euro Überschuss erwirtschaftet die Kommune dennoch in ihrem Vermögenshaushalt. Das liegt an den gestiegenen Einnahmen, etwa dem Einkommensteueranteil und der Grund- und der Gewerbesteuer. „Für Ohmden sind die 130 000 Euro Gewerbesteueraufkommen ein relativ ordentlicher Wert“, ordnet der stellvertretende Weilheimer Stadtkämmerer Michael Nagel die Zahlen ein. Dennoch: Es bleibt nicht genügend Geld übrig, um alle geplanten Investitionen zu finanzieren. Deshalb muss die Gemeinde ihr Sparbuch plündern und zusätzlich einen Kredit aufnehmen, dessen Tilgungszins die Gemeinde zusätzlich belastet.

Der größte Posten auf der Liste der Investitionen in diesem Jahr sind Arbeiten an der Gemeindehalle mit 500 000 Euro. Dort muss das erforderliche Brandschutzkonzept umgesetzt werden, und die Sanierung der Toiletten steht an. 280 000 Euro verschlingt zudem die Sanierung der Schulstraße, bei der Kanäle und Straßenbelag erneuert werden. 40 000 Euro kostet die Gemeinde die Entsorgung des kontaminierten Erdaushubs aus der Holzmadener Straße.

Größere Summen steckt die Gemeinde zudem in die Neukonzeption des Friedhofs, in Grunderwerb und die restliche Erschließung des Dorfwiesenwegs. Außerdem bekommt die Grundschule neue Tische und Stühle. Vorerst noch auf Eis gelegt hat der ­Gemeinderat vorgesehene Anschaffungen für den Außenbereich Kindergarten wie Schaukel, Wippe und Kletterlandschaft. „Der Gemeinderat war sich bei der Vorberatung des Haushaltsplans einig, dass in dieser besonders schwierigen und schlechten Situation nur solche Maßnahmen durchgeführt werden sollen, zu denen die Gemeinde verpflichtet ist oder die sich wirtschaftlich rechnen“, erläutert Michael Nagel.

Mit den Ausgaben in diesem Jahr ist es längst nicht getan. „Das Investitionsvolumen steigt in den nächsten drei Jahren deutlich an“, so Nagel. Dazu gehören etwa Kanalsanierungen und die Sanierung des Rathauses. Aufgrund der Probleme mit der Wand und veralteter Sanitäranlagen wird sich die Gemeinde aus Sicht von Bürgermeister Martin Funk auch dem Schulgebäude widmen müssen.

„Voraussichtlich lässt sich die Aufnahme weiterer Kredite in den kommenden Jahren nicht vermeiden“, prophezeit Michael Nagel.