Lokales

Schokoladenseite zeigt nicht zur Straße

Auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Gärtnerei Kurz werden Wohnungen gebaut

„Schöllkopf“ in aller Munde: An der Schöllkopfstraße in Kirchheim soll neues Wohnen entstehen. Dies befürwortet der Gemeinderat einstimmig – allen voran die beiden Räte, die Nachkommen des nach Amerika ausgewanderten Namensgebers der Straße sind, Peter Bodo und Karl-Heinz Schöllkopf.

Noch stehen Baracken direkt an der Schöllkopfstraße Richtung Ötlingen. Bald sollen hier Wohnungen entstehen. Im Hintergrund sind
Noch stehen Baracken direkt an der Schöllkopfstraße Richtung Ötlingen. Bald sollen hier Wohnungen entstehen. Im Hintergrund sind die Kreisbau-Gebäude in den Badwiesen zu sehen.Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. Wohnungssuchende kommen in Kirchheim schnell an ihre Grenzen. Jetzt soll das Areal der Gärtnerei Kurz an der Schöllkopfstraße vor den Badwiesen für Wohnbebauung genutzt werden. Stadtplaner Gernot Pohl lobte die Planung. Sie orientiere sich nämlich an der Schöllkopfstraße, vermittle aber dennoch gut zwischen den Wohnblöcken in den Badwiesen und den Gewerbegebäuden gegenüber.

„Hier werden etwa 50 Wohnungen entstehen“, kündigte Pohl an. Dabei handelt es sich um Eigentumswohnungen, die überwiegend über vier oder drei Zimmer verfügen sollen. Ein klarer Pluspunkt ist die Nähe zum Bahnhof: S-Bahn-Pendler müssen gerade mal 700 Meter zurücklegen. In den benachbarten Badwiesen stehen viergeschossige Wohnungsbauten der Kreisbaugenossenschaft, die in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Schöllkopfstraße überwiegt gewerbliche Nutzung. Außerdem steht dort die Kreissporthalle.

„Wir wandeln ein Gewerbegebiet in ein Wohngebiet um“, unterstrich Karl-Heinz Schöllkopf von den Grünen die Bedeutung, die der Aufstellungsbeschluss für das gesamte Areal hat. Er sprach sogar von einem „Paradigmenwechsel“ am Kirchheimer Ortsausgang Richtung Ötlingen. Zwar sei die Kreissporthalle auf der anderen Seite der Schöllkopfstraße niedriger als die geplanten Gebäude, doch gehe es hier um ein großes Gesamtkonzept: „Wir wollen Wohnraum!“ Sein Vetter Peter Bodo Schöllkopf, seines Zeichens SPD-Vertreter, insistierte darauf, dass in dieser Ecke Kirchheims durchaus bereits eine ganze Menge Wohnen angesiedelt sei, auch wenn es sich um kein klassisches Wohngebiet handle.

Erschwinglicher Wohnraum für eine gut gemischte Bürgerschaft in Bahnhofsnähe ist das Ziel, mit dem sich alle identifizieren können. Problematisiert wurde jedoch neben der Zufahrtssituation vor allem die Lage an der viel befahrenen Schöllkopfstraße.

„An der Schöllkopfstraße kann man gut wohnen“, hielt Stadtplaner Pohl dagegen. Schließlich verlaufe die Straße von Ost nach West. Die attraktive Südseite der Blöcke sei daher von der Straße abgewandt. Einstimmig stimmte das Ratsgremium dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu.