Lokales

Sichtbare Spuren des Glaubens

Jugendgottesdienst in der Zeltkirche mit der Kirchheimer Leichtathletin Anja Wackershauser

df gsdfg sdfg sdfg sdfg sdfg sdfg s.Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. Ein junger Mann im Pyjama betritt die Bühne der Zeltkirche. Er hat eine Decke und ein Stofftier bei sich, gähnt, geht zu einem Feldbett hinüber und legt sich schlafen. Als er die Augen schließt, ertönt die Stimme eines Erzählers aus den Lautsprechern, die verkündet: „Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.“ Symbolbilder für die

„Streiflichter aus meinem Leben“, die beim nächtlichen Strandspaziergang vor den Augen des Träumers vorüberziehen, flackern über eine Leinwand. Der Blick zurück offenbart Kindheit und Jugend, Familie und Freunde, schließlich zeigt die Leinwand aber das Bild von Fußspuren im Sand. „Jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand. Meine eigene Spur – und die meines Herrn.“

Die Botschaft, die der Jugendgottesdienst im Zelt der Evangelischen Landeskirche auf dem Sportgelände am Rübholz vermitteln will, ist klar: „You will never walk alone“. Was dieser englische Satz auf Deutsch übersetzt bedeutet, musste man so manch jungem Besucher des Gottesdienstes aber erst noch erklären. „Es bedeutet übersetzt in etwa: ‚Du bist nie alleine unterwegs‘“, beantwortete die Kirchheimer Leichtathletin Anja Wackers­hauser lächelnd die Frage des kleinen Mädchens aus der ersten Reihe. „Das heißt für uns: Auch in schweren Zeiten bist du niemals völlig alleine.“

Die Leichtathletin wohnte als besonderer Gast dem Jugendgottesdienst bei. Als mehrfache Landesmeisterin, Deutsche Junioren-Meisterin über 200-Meter-Sprint und gläubige Christin hat sie zum Thema einen besonders persönlichen Bezug. In einem kurzen Interview stand die Kirch­heimerin dem Team von Jugendreferent Jochen Leitner Rede und Antwort und sprach über ihr Leben als Sportlerin, über Siege und Niederlagen und natürlich über ihren Glauben an Gott.

„Ursprünglich war ich eigentlich Turnerin“, erinnert sie sich an die Anfänge ihres sportlichen Werdegangs. Aus dieser Sportart ist sie aber im wahrsten Sinne des Wortes „herausgewachsen“, da sie die meisten anderen in ihrer damaligen Altersklasse bald um einen Kopf überragte. Über ihren Onkel kam sie schließlich mit der LG Teck in Weilheim in Kontakt. Dort stellte sie rasch ihre Begabung für die Leichtathletik fest, insbesondere für den Sprint. „Als ich 13 war, habe ich dann beschlossen, es ernsthaft mit Leichtathletik zu versuchen.“ Ihre Faszination für den Sport hat sie in den nunmehr 12 Jahren, die sie schon dabei ist, nicht verloren: „Im schnellen Sprint über die Bahn zu rennen, das ist manchmal fast so, als würde man fliegen.“

Das Interesse am Christentum wurde bei ihr im Schülerbibelkreis ihrer Schule geweckt. Wirklich zum Glauben gefunden habe sie aber erst später, durch das Konfi-Camp und den steten Austausch mit anderen Christen. Ihr Glaube begleitet sie seitdem durch ihr Leben, und auch bei Wettkämpfen läuft sie nie alleine, wie es das Motto des Tages verkündet. „Bei allen Höhen und Tiefen ist mir immer mein Glaube geblieben. Ich kann mich zu 100 Prozent darauf verlassen, das Gott mich mit all meinen Fehlern durch und durch kennt – und mich trotzdem liebt. Man ist nie alleine. Deshalb finde ich euer Motto auch so gut.“

Die Predigt von Jugendreferent Jochen Leitner machte im Anschluss noch mal deutlich, dass sich das Motto des Jugendgottesdienstes auch mehrfach in der Bibel wiederfinden lässt. „Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo immer du hinziehst“, heißt es etwa schon im ersten Buch Mose. Und auch Jesus selbst verspricht, immer bei uns zu sein, alle Tage, bis an das Ende der Welt. Ganz egal, also ob man Stress in der Schule oder im Freundeskreis hat oder nicht. „Wer mit Gott geht, der ist in guten wie in schlechten Zeiten niemals völlig alleine unterwegs“, sagt Leitner.

Auch der Träumer aus der einleitenden Spielszene ist kurz erschrocken, als er erkennen muss, dass an vielen Stellen seines Lebensweges nur eine einzelne Spur zu sehen war. „Das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens“, klagt die Erzählerstimme. Die „Stimme des Herrn“ klärt ihn auf: „Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast , da habe ich dich getragen.“