Lokales

Signifikanter Wandel in Pruszków

Ein ausgesprochen positives Resümee der Polenreise haben Landrat Heinz Eininger sowie die Vertreter der verschiedenen Kreistagsfraktionen kurz vor dem Rückflug gezogen: Die Partnerschaft zwischen den Landkreisen Esslingen und Prusz­ków erscheint durch diese vier Tage lebendiger denn je.

Andreas Volz

Pruszków. Landrat Eininger sprach von einem „dringend notwendigen Impuls, den diese Reise gebracht hat“. Beim Austausch habe sich ein großes gemeinsames Interesse an bildungs-, gesundheits- und sozialpolitischen Themen gezeigt sowie an den jeweiligen Lösungen, die beide Landkreise für vergleichbare Probleme suchen. Beeindruckt zeigte sich Heinz Eininger auch von den gewaltigen Veränderungen seit seinem letzten Besuch im Speckgürtel Warschaus. Nicht nur die Industrialisierung sei vorangeschritten. Auch der Ausbau der Infrastruktur – insbesondere der Fernstraßen, die Warschau mit dem Süden und Westen Polens verbinden – sei Zeichen eines signifikanten Wandels.

Bernhard Richter, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag, war stark beeindruckt von der polnischen Gastfreundschaft. Die Partnerschaft auf kommunaler Ebene zu vertiefen, stellt aus seiner Sicht „eine tolle Chance“ dar. Auch in Städten und Gemeinden ergäben sich schließlich viele Gemeinsamkeiten durch die Lage im direkten Umfeld der Hauptstädte. Sichtbares Zeichen für ihn waren die vielen Neubauten in und um Warschau – und natürlich auch in Pruszków: Hochhäuser, Einkaufszeilen sowie Firmen.

Für Martin Fritz, den Vorsitzenden der CDU-Fraktion, ist es wichtig, dass dem Besuch des Kreistags auch Begegnungen junger Menschen folgen. Nach wie vor gebe es gewisse Unterschiede bei den Standards, was etwa Schulen oder Krankenhäuser betrifft. Es tue manchen Schülern vielleicht ganz gut, einmal „eine Welt kennenzulernen, in der es etwas anders zugeht“. Sie wüssten dann möglicherweise ihre eigenen Einrichtungen wieder besser zu schätzen. Die Herzlichkeit der polnischen Gastgeber hat sich nach der Einschätzung von Martin Fritz auf die gesamte deutsche Reisegruppe übertragen.

Auch Nicolas Fink, stellvertretender Vorsitzender SPD-Fraktion, sah große Chancen darin, die Kontakte zum Partnerkreis zu pflegen. Beeindruckt hat ihn auch die Ausstellung Esslinger Kunststipendiaten im Landratsamt von Pruszków (Bericht folgt). Ein wichtiger Lerneffekt für ihn: „Durch eine solche Reise relativiert sich vieles, was wir an Themen im Kreistag behandeln.“

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Marianne Erdrich-Sommer, fand es beeindruckend, „dass uns die polnische Seite ihre Infrastruktur ungeschönt gezeigt hat“. Die Partnerschaft und den Austausch mit osteuropäischen Ländern hält sie für ausgesprochen wichtig. Auch sie war sehr erfreut darüber, wieder dieselbe Herzlichkeit vorgefunden zu haben wie bei ihrem ersten Besuch 2001.

Peter Rauscher, der Fraktionsvorsitzende der Linken, hat sich auf eigene Faust noch mit einem weiteren Thema befasst: mit dem ÖPNV. Sein Fazit: „Da können wir viel lernen. Der Hauptbahnhof ist blitzblank, und außerdem gibt es nur zwei Tarifzonen.“ Das mache den ÖPNV in der Region Warschau nicht nur einfacher, sondern auch attraktiver und damit letztlich erfolgreich.