Lokales

Sprimag investiert in die Zukunft

Lackieranlagen-Hersteller weiht neue Montagehalle am Stammsitz in Kirchheim ein

Der Kirchheimer Lackieranlagen-Spezialist Sprimag hat seine Produktionskapazitäten erweitert. Auf dem zugekauften Gelände des insolventen Modellbauunternehmens Graup­ner ist eine neue Montagehalle entstanden.

Die neu entstandene Montagehalle (großes, rotes Gebäude links) ermöglicht es der Firma Sprimag, in Zukunft das erhöhte Montagevo
Die neu entstandene Montagehalle (großes, rotes Gebäude links) ermöglicht es der Firma Sprimag, in Zukunft das erhöhte Montagevolumen seiner Lackieranlagen besser bewältigen zu können. Die Sprimag-Abteilungen Marketing, Vertrieb, Konstruktion und Entwicklung sind in das ehemaligen Graupner-Verwaltungsgebäude (rotes Gebäude rechts) umgezogen.Fotos: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Schon seit einiger Zeit stößt das Traditionsunternehmen Sprimag angesichts voller Auftragsbücher am Stammsitz in der Kirchheimer Henriettenstraße an seine Kapazitätsgrenzen. Im Juni vergangenen Jahres hat die Firma deshalb die Gelegenheit beim Schopf gepackt und das Nachbargelände des insolventen Modellbauunternehmens Graupner erworben. „Es war ein strategischer, auf die Zukunft ausgerichteter Zukauf“, sagt Philippe Nollet, kaufmännischer Geschäftsführer von Sprimag über die Investition.

Anfang des Jahres erfolgte die Grundsteinlegung, gestern konnte der Kirchheimer Lackieranlagen-Hersteller seine neue Halle im Rahmen eines betriebsinternen Sommerfestes gemeinsam mit zahlreichen Mitarbeitern und ihren Familien einweihen. Insgesamt steckte Sprimag rund neun Millionen Euro in die Erweiterung des Standortes.

Für den Bau der neuen, roten Montagehalle musste zunächst eine bestehende Halle der Firma Graup­ner abgerissen werden. Die nun entstandene, über 2 000 Quadratmeter große neue Halle schließt direkt an die bereits bestehende Sprimag-Montagehalle an und wird für die Endmontage benutzt. Sie ist mit einer Höhe von etwa 14 Metern außerdem geräumig genug, um künftig beispielsweise auch größere Aggregate und Öfen für Sprimags automatische Lackieranlagen zu verbauen.

„Wir haben die Erweiterung außerdem dazu genutzt, um einige unserer Abteilungen räumlich zu entzerren und die Abläufe innerhalb der Firma zu optimieren“, erläutert Sprimags Marketing-Leiterin Bettina Maier-Herrmann weiter. Neben der Montagehalle wurde auf dem insgesamt rund 1,8 Hektar großen Areal das vorhandene Graupner-Verwaltungsgebäude komplett saniert und beherbergt jetzt auf zwei Etagen die vier Sprimag-Abteilungen Marketing, Vertrieb, Konstruktion und Entwicklung. „Die neuen Räume sind eine deutliche Verbesserung gegenüber dem riesigen Großraumbüro, in dem die Mitarbeiter zuvor untergebracht waren“, betont Geschäftsführer Philippe Nollet. Mit dem Umzug hat die Firma den Abteilungen bessere Bedingungen verschafft, so dass sich die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit besser entfalten können. Auch Raum für personelles Wachstum ist am neuen Ort gegeben: Das Verwaltungsgebäude ist für etwa 75 Mitarbeiter ausgelegt, 45 sind momentan dort beschäftigt.

Zwar werde in naher Zukunft nicht das komplette Graupner-Areal von Sprimag genutzt – das bestehende Hochregallager mit Logistikfläche und den dazugehörigen Büros ist langfristig an die Nachfolgefirma des Modellbauunternehmens, die Graupner SJ, vermietet. „Wir wollen den Standort Kirchheim aber auch in Zukunft weiter stärken und haben mit dieser Erweiterung alle Voraussetzungen dafür geschaffen.“, ist Nollet zuversichtlich. „Ich denke, wir können den nächsten zehn Jahren in dieser Hinsicht beruhigt entgegen sehen.“

Bei Fa.Sprimag, Henriettenstr. Kirchheim, Einweihung der neuen 2.000 qm großen Montagehalle
Bei Fa.Sprimag, Henriettenstr. Kirchheim, Einweihung der neuen 2.000 qm großen Montagehalle
Bei Fa.Sprimag, Henriettenstr. Kirchheim, Einweihung der neuen 2.000 qm großen Montagehalle
Bei Fa.Sprimag, Henriettenstr. Kirchheim, Einweihung der neuen 2.000 qm großen Montagehalle

Die Sprimag-Historie

Die Firma Sprimag wurde 1925 in Leipzig durch Otto Heinrich gegründet. Drei Jahre später baute er einen Rundautomaten und kons­truierte 1941 eine Dosen­innenlackiermaschine für Schwarzblechdosen. Fünf Jahre danach entwickelte er eine Anlage, mit der auch bereits das Tubeninnere lackiert werden konnte. 1949 wurde die Firma in Nabern neu gegründet und sechs Jahre später deren Sitz nach Kirchheim verlegt. 1989 gründete Sprimag eine Niederlassung in New Jersey, USA, deren Sitz 1997 nach Cincinnati verlegt wurde. Ein Jahr später erfolgte die Gründung der Niederlassung in Brasilien. 2008 baute Sprimag sein Technikum in der Henriettenstraße zu einem Anwendungszentrum für Lackiertechnik aus. In dieses Jahr fällt auch die Konstruktion der Pulverinnenbeschichtungsanlage für Aluminiumdosen und -flaschen. Weltweit beschäftigt die Sprimag-Gruppe rund 550 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa 65 Millionen Euro. Am Standort Kirchheim sind derzeit etwa 180 Mitarbeiter beschäftigt.rob