Lokales

Stammzellspender für Alex Frey gefunden

Hoffnung für den leukämiekranken Familienvater – Typisierungsaktion läuft wie geplant

Glück hat der leukämiekranke Alexander Frey aus Köngen. Für den 35-jährigen Familienvater wurde ein Stammzellspender gefunden. In wenigen Wochen sollen ihm die Stammzellen seines genetischen Zwillings übertragen werden. Für Frey gibt es Hoffnung, doch inzwischen ist mit dem 54-jährigen Dieter Reicherzer ein zweiter Fall aus Köngen bekannt geworden, der auf die Typisierungsaktion am Sonntag hofft.

Köngen. Bürgermeister Hans Weil, der Schirmherr der Typisierungsaktion, ruft dazu auf, sich daran zu beteiligen. „Je größer die Datei, umso erfolgreicher ist die Suche nach einem geeigneten Spender.“ In Köngen gibt es bisher elf Menschen, die bereits Stammzellen gespendet haben. Erst in der vergangenen Woche sei eine Spende aus Köngen für einen Kranken in Russland abgegeben worden. „Das ist ein Geben und Nehmen“, meint Weil.

Leukämie, das ist Blutkrebs. Die einzige Überlebenschance ist auch für Alexander Frey die Übertragung von gesunden Stammzellen eines passenden Spenders. Der zweifache Vater hat Glück: Nach vielen Wochen der weltweiten Suche nach einem passenden Spender, ist dieser nun glücklicherweise gefunden. In wenigen Wochen sollen Alex Frey die Stammzellen des fremden Spenders übertragen werden.

Viele Kranke haben dieses Glück nicht: Für sie kann kein passender genetischer Zwilling gefunden werden. Nur ein Drittel der Patienten, die eine Stammzellspende benötigen, findet nach Angaben der deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) innerhalb der Familie einen geeigneten Spender, der Großteil benötigt einen Fremdspender. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Gewebemerkmale zweier fremder Menschen übereinstimmen, ist gering. Sie liegt laut DKMS zwischen 1 zu 20 000 und über 1 zu mehreren Millionen. Deshalb ist die erlösende Nachricht für Frey kein Grund für seine Freunde und Bekannten, die Registrierungsaktion am Sonntag abzusagen. Denn Blutkrebs kann jeden treffen, und morgen kann schon der Nächste aus der Gemeinde auf eine Stammzellspende angewiesen sein, wie das Beispiel Reicherzer zeigt.

Alex Frey, seine Familie und die Organisatoren hoffen auf zahlreiche Spendewillige, die am Sonntag den Weg in die Eintrachthalle nach Köngen finden. Noch immer bleibt die Suche für zahlreiche Betroffene erfolglos, obwohl schon mehr als 2,9 Millionen potenzieller Stammzellspender bei der DKMS registriert sind. Pro Tag vermittelt die DKMS nach eigenen Angaben mindestens zwölf Stammzellspender: „Seit Bestehen der DKMS konnten wir bereits 34 326 Patienten eine Chance auf Leben schenken.“

Sabrina Krüger, die bei der DKMS für die Köngener Aktion verantwortlich ist, spricht im Fall des Alexander Frey von großem Glück für den Erkrankten. Der Spender wird allerdings vorerst anonym bleiben. Zwei Jahre lang wird er für Frey „reserviert“, für den Fall, dass der Familienvater aus Köngen eine zweite Spende benötigt. Erst in zwei bis drei Jahren könne man von einem dauerhaften Erfolg ausgehen. Frey, der in wenigen Wochen diese Chance erhält, würde sich freuen, wenn mit der Registrierungsaktion in Köngen vielen anderen Erkrankten geholfen werden könnte.

Mitmachen kann grundsätzlich jeder zwischen 17 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Nach der Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit seine Gewebemerkmale bestimmt werden können. Genauso wichtig ist laut Krüger die finanzielle Unterstützung der Aktion. Die Registrierung und Typisierung jedes Spenders kostet die DKMS 50 Euro. Deshalb sei auch finanzielle Hilfe notwendig.