Lokales

Trotz Kostenexplosion wird gebaut

Ausschreibung für „Kinder- und Bildungshaus“

Trotz Kostenexplosion: Die Gemeinde Schlierbach schreibt das Bauvorhaben „Kinder- und Bildungshaus“ nun aus. Der Gemeinderat hat auch die bauvorbereitenden Maßnahmen vergeben.

Schlierbach. Als der Gemeinderat im Februar beschlossen hatte, die Ausführungsplanungen für das Kinder- und Bildungshaus anzugehen, waren Verwaltung und Rat noch von Gesamtkosten in Höhe von 1,68 Millionen Euro ausgegangen. Mittlerweile steht der Kostenzähler aber bei rund 2,1 Millionen Euro, die das ambitionierte Projekt kosten soll.

Bürgermeister Paul Schmid wollte gleichwohl bei der Vorstellung der aktualisierten Kostenplanung nicht verschweigen, „dass nicht alles so gelaufen ist wie gedacht“. Auch unter den Gemeinderäten war die Ernüchterung spürbar. Man sei seinerzeit von der ersten Kostenschätzung wohl etwas geblendet gewesen, räumte Kurt Moll (CDU) ein. Und Jörn Feldsieper (FUW) gab zu: „Im privaten Bereich müsste man bei einer Kos­tensteigerung von fast 30 Prozent den Bau einstellen.“

Trotzdem: Rat und Verwaltung stehen weiterhin hinter dem Projekt. „Wir waren uns alle einig, dass das Kinder- und Bildungshaus gebaut werden soll, und dabei bleiben wir“, signalisierte Kurt Moll die Zustimmung seiner Fraktion zur nun anstehenden Ausschreibung der Baumaßnahmen. Auch die FUW-Fraktion unterstützt das Vorhaben weiterhin, auch wenn nochmals Einsparpotenziale ausgelotet werden sollen. „Wir müssen uns die nächsten 20, 30 Jahre an dem messen lassen, was wir heute entscheiden“, so Jörn Feldsieper.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den Neubau des Kinder- und Bildungshauses durchzuführen, und beauftragte die Verwaltung mit der Ausschreibung der Baumaßnahmen. Gleichzeitig vergab der Rat auch die ersten Aufträge für die bauvorbereitenden Maßnahmen, wie etwa Erdarbeiten für Hausanschlüsse, Umlegung von Leitungen, Bau von Schächten und Baustelleneinrichtung. Diese Arbeiten werden mit etwa 98 000 Euro zu Buche schlagen.

Wenigstens hat das Schlierbacher Projekt „Kinder- und Bildungshaus“ nun quasi den Segen des Kultusminis­teriums des Landes Baden-Württemberg: Wie Bürgermeister Paul Schmid bekanntgeben konnte, wurde die Gemeinde nun in der dritten Vergaberunde in das Pilotprojekt „Bildungshaus 3 bis 10“ aufgenommen, das die bessere Verzahnung von Kindergarten und Grundschule auf päda­gogischer Ebene fördern soll.