Lokales

Übernahme des Ruders auf „stürmischer See“ – Kurs und Ziel bekannt

Neuer Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Kreiskliniken, Dr. Christian Jacob, in Nürtingen in sein Amt eingeführt

Privatdozent Dr. Christian Jacob trat am Dienstag seinen Dienst als Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Kirchheim-Nürtingen an. Jacob folgt Dr. Martin Roser, der sechs Jahre die Geschicke des Klinikums leitete.

Chefarzt der Psychiatrie, Dr. Christian Jacob vor dem Krankenhaus - Kreiskliniken Kirchheim - KrankenhausKlinik
Chefarzt der Psychiatrie, Dr. Christian Jacob vor dem Krankenhaus - Kreiskliniken Kirchheim - KrankenhausKlinik

Nürtingen. Dr. Christian Jacob, 49, war zuletzt geschäftsführender Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg. Er hatte zum Thema „Adultes ADHS und Persönlichkeitsstörung“ habilitiert. Jacob verfügt über langjährige klinische Kompetenz und deckt auch die wissenschaftliche Seite mit einer Reihe an Publikationen und Vorträgen ab. Zu seinen Zusatzqualifikationen gehört ein Master-Titel in Gesundheitsökonomie. Damit, so Landrat Heinz Eininger in seiner Ansprache, bringe er genügend Rüstzeug zur Gestaltung des Klinikalltags mit.

Eininger hob hervor, dass Jacob schon vor seinem Amtsantritt am neuen Konzept, demgemäß die Psychiatrie an einem Ort in Kirchheim konzentriert werden soll (wir berichteten), mitarbeitete. Jacob habe seine Kompetenz und Erfahrung eingebracht und so die Weichenstellung für die zukünftige Psychiatrie aktiv mitgestaltet. Angesichts dieser neuen Herausforderungen übernehme er das Ruder in „stürmischer See“, Kurs und Ziel seien aber bekannt. In diesem Zusammenhang unterstrich Eininger die Wichtigkeit der Bedeutung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Qualität der medizinischen Versorgung.

Der ärztliche Direktor Dr. Ulrich Römmele eröffnete Jacob in seinem Grußwort, dass ihn eine intakte, wirtschaftlich gesunde Klinik mit hoch motivierten Mitarbeitern erwarte. Die Psychiatrische Klinik genieße in der Bevölkerung große Akzeptanz, trotz ihres schlechten baulichen Zustands. Die Psychiatrie sei nämlich in den letzten Jahren stiefmütterlich behandelt worden. Mit dieser Feststellung verband Römmele einen Appell an die Kreispolitiker, nun endlich ein strukturell und baulich funktionierendes Konzept umzusetzen.

Dr. Thomas von Cube begrüßte als Leitender Oberarzt den neuen Chef im Namen seiner neuen Mitarbeiter und sicherte Jacob die volle Unterstützung zu.

Jacob sagte in seiner Rede, dass ihm an seiner neuen Wirkungsstätte schon der „Geist des Miteinanders und des Respekts“ aufgefallen sei. Hier sei der richtige Ort, um im Sinne einer modernen Psychiatrie zu wirken. Sein Leitbild sehe den Menschen im Mittelpunkt. Nicht nur die Patienten, sondern all die, die die Patienten hier gut versorgt sehen wollen.

Qualität und Patientenzufriedenheit seien anzustreben. Es gelte das ganzheitliche Verständnis des Menschen. Wichtig sei die Prävention. Denn jede Suizidalität sei behandelbar. Dafür müsse man psychische Erkrankungen aber entstigmatisieren, damit sich die Menschen früh genug in Behandlung begeben.

Kommunikation und Transparenz seien für ein Miteinander wichtig. Es gelte, eine Synergie zwischen medizinischer Qualität und Wirtschaftlichkeit zu schaffen. Den Zauber des Anfangs wolle er nutzen, um eine noch bessere Psychiatrie in den Kreiskliniken zu etablieren, sagte Jacob. aw/Foto: Jean-Luc Jacques