Lokales

Umsonst, aber nicht vergeblich

Gemeinde Holzmaden dankt Gemeinderäten, Vereinen und verdienten Bürgern

Alles war umsonst: Die Getränke und das kleine Vesper, die Vorbereitung durch das in diesem Fall ehrenamtlich tätige Rathausteam, der Auftritt des Gospelchors. So wie der Einsatz der Bürger, für den sich die Gemeinde Holzmaden in der Gemeindehalle bedankte, auch umsonst war – aber nicht vergeblich.

Erhielt von Holzmadens Bürgermeisterin Susanne Jakob (rechts) die Goldene Ehrennadel: Helmut Schamber (Mitte), im Bild mit seine
Erhielt von Holzmadens Bürgermeisterin Susanne Jakob (rechts) die Goldene Ehrennadel: Helmut Schamber (Mitte), im Bild mit seiner Frau Ingeborg (links).Foto: Deniz Calagan

Holzmaden. Dank kann einfach sein, aber auch aufwendig. Wenn einer alle vereinsinternen Ehrungen längst erhalten hat, wird die Suche nach einer neuen Ehrung schwierig. Das war bei Helmut Schamber der Fall, der schon seit 40 Jahren dem Schießsport verbunden ist. Seit 21 Jahren ist er erster Schießleiter in Holzmaden, er war treibende Kraft beim Aufbau des Jugendtalentzentrums des Württembergischen Schützenverbandes am Standort Holzmaden. Er vermittelt zwischen der Jugend und den Älteren und fördert das Jedermannschießen, bei dem auch Nichtmitglieder den Schießstand nutzen dürfen. Unzählige Arbeitsstunden hat Schamber in den Ausbau und in die Renovierung der Schießsportanlagen investiert.

Für eine weitere Ehrung beantragte die Gemeinde gemeinsam mit der Schützengilde Holzmaden beim Regierungspräsidium Stuttgart die Goldene Ehrennadel das Landes Baden-Württemberg. Bürgermeisterin Susanne Jakob sprach von einem „nicht ganz einfachen Antragsprozess.“ Mindestens 15 Jahre lang muss sich ein Empfänger an exponierter Stelle des Vereins verdient gemacht haben, diese Voraussetzung für die hohe Auszeichnung erfüllte Schamber locker. Sie müsse erst einmal einen freien Platz für die Nadel suchen, sagte Jakob angesichts der vielen Ehrungen, die Schamber bereits am Revers trug. Nach dem Anstecken der Nadel verlas sie die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterzeichnete Urkunde.

„Wir möchten mit dem heutigen Abend zeigen, wie bunt das Gemeindeleben in Holzmaden ist“, sagte Jakob. Sie begrüßte Feuerwehrleute, Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und verschiedenster Vereine sowie Gemeinderäte. Ehrenamt, so Jakob weiter, gebe es aber nicht nur organisiert und institutionalisiert. Dazu gehörten auch die Nachbarn, die einer älteren Dame die Einkäufe tragen und jeden Morgen die Rollläden öffnen. Ehrenamtliche verlangten auch dem Umfeld einiges ab. „Den Kindern, die abends fragen, ob die Mama schon wieder den ganzen Abend im Gemeinderat ist. Den Ehefrauen, die hoffen, dass ihrem Mann beim Feuerwehreinsatz nichts passiert.“ Doch man opfere seine Zeit nicht umsonst, wenn man sie in den Dienst der Gemeinschaft stelle. „Sondern man bekommt auch etwas zurück.“

Den Gemeinderäten der Wahlperiode von 2009 bis 2014, egal ob ausgeschieden oder bleibend, überreichte Jakob ein gerahmtes Erinnerungsfoto. Als erster bekam es Gerd Hauschild, der dem Gremium 30 Jahre lang angehörte. Die junge Bürgermeisterin ist froh über Gemeinderäte, mit denen sie konstruktiv um die besten Lösungen streiten kann und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Der Obst- und Gartenbauverein (OGV) bekam zum 50-jährigen Bestehen eine Jubiläumsgabe der Gemeinde. Jeder könne beim OGV mitmachen, betonte Jakob, selbst ohne Garten oder Wiese. Er könne mit seinem Fenstern am Blumenschmuckwettbewerb teilnehmen oder bei einem Vortrag über Orchideen viel Nützliches lernen. Jakob lobte das „breite und fachlich fundierte Angebot“ des Holzmadener Vereins, sie kenne nichts Vergleichbares.

Die musikalische Gestaltung des Dankabends übernahm der Gospelchor, der derzeit als Projektchor für das Malawi-Wochenende von Liebenzeller Gemeinschaft und Evangelischer Kirchengemeinde Holzmaden probt. Die drei überzeugend präsentierten Gospels lassen für die Auftritte am 18. und 19. Oktober viel Gutes erwarten.