Lokales

UmsonstKommentar

Umsonst muss er unbedingt sein, der Parkplatz. So denken viele Kirchheim-Besucher und vor allem Arbeitnehmer, die ihren fahrbaren Untersatz tagsüber loswerden wollen. Dabei gibt es in Kirchheims Parkhäusern und auf öffentlichen Parkplätzen durchaus günstige Monatstarife, und auch für einen langen Einkaufsbummel dürften zwei Euro Tagesgebühr nicht zu viel sein.

Doch umsonst ist halt noch billiger. – Wenn auch nur auf den ersten Blick. Denn in Wahrheit ist die Parkplatzsuche in Wohngebieten oft „umsonst“, nämlich im Sinne von vergebens. Umsonst mit der Bedeutung von kostenlos ist sie wahrlich nicht: Sage und schreibe 70 Prozent allen innerstädtischen Verkehrs entfällt laut Stadtplaner Pohl in deutschen Städten auf reinen Park-Such-Verkehr! Das kostet nicht nur Spritgeld, es erzeugt Lärm, Abgase, Gefahren und Frust. Es nervt letztlich die Suchenden, die Anwohner und Stadtbesucher, die per pedes oder auf dem Rad des Weges kommen.

Doch wie sieht die Lösung aus? Anwohnerparken ist nicht unumstritten, denn es garantiert auch den Anwohnern keineswegs ihren ersehnten Platz und vergrault ihre Übernachtungsgäste. Dass trotzdem zahlreiche Städte auf dieses Mittel setzen – siehe Göppingen oder Esslingen – zeigt, dass bessere Lösungen Mangelware sind. An Verständnis zu appellieren, dürfte nicht zum gewünschten Ergebnis führen, es wäre wohl vor allem eines – umsonst!IRENE STRIFLER