Lokales

Veränderte Stallordnung im Rathaus

Die Stadt Kirchheim führt zum Jahreswechsel neue Fachbereichsstrukturen in der Verwaltung ein

Mit Beginn des neuen Jahres ändern sich die Strukturen in der Kirchheimer Verwaltung. Die Verantwortung und Aufgaben innerhalb der Dezernate und Ämter gehen dann in Fachbereichen und Abteilungen auf.

Kirchheim. Mit der Einführung des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens im Januar 2013 haben sich auch die Anforderungen an die Verwaltung der Stadt Kirchheim verändert. „Die Situation, dass so wie früher jedes Amt für sich schafft, gibt es nur noch selten“, erklärte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker gestern im Rahmen eines Pressegesprächs. Durch die Weiterentwicklung des Haushalts zum zentralen Steuerungselement werde ämterübergreifend vermehrt in Produkten, Projekten und Prozessen gedacht und gearbeitet. „Einige der Strukturen wurden zum Teil noch in den 60er- und 70er-Jahren aufgebaut“, erläutert das Stadtoberhaupt. „Das war einfach nicht mehr zeitgemäß. Es bestand Handlungsbedarf.“

Um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, hat man sich die Unterstützung von Professor Dr. Jürgen Kientz von der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl geholt. Dieser hatte bereits eine Klausurtagung mit dem Gemeinderat geleitet und strategische Handlungsfelder und Ziele erarbeitet. Die Stadt erhofft sich von der Umstrukturierung zum einen eine effizientere und zum anderen eine zentralere Arbeit der einzelnen Fachbereiche und Abteilungen.

Vom 1. Januar an arbeitet das Dezernat I unter der Leitung der Oberbürgermeisterin bereits unter den neuen Strukturen. So firmiert die Hauptverwaltung im neuen Jahr unter dem Namen „Fachbereich Zentrale Steuerung und Service“. Das Organisations- und Personalamt wird zur „Abteilung Personal und Organisation“ zusammengelegt, die Stadtkämmerei mit dem Kämmereiamt geht in der „Abteilung Finanzen“ auf. Die Ämter für Bildung, Kultur und Sport sowie für Familie und Soziales finden im neuen „Fachbereich Bildung, Kultur und Soziales“ mit den drei gleichnamigen Abteilungen ihr Zuhause.

Neu in der Verwaltungsstruktur ist neben der Einrichtung einer Stabsstelle für Controlling und Berichtwesen und dem Bereich „Eigenbetrieb Stadtwerke“ das direkt der Oberbürgermeisterin zugeordnete Referat für Wirtschaftsförderung und Nachhaltige Stadtentwicklung.

Die Einführung der Fachbereichsstrukturen für das Dezernat II unter der Leitung von Bürgermeister Günter Riemer ist noch nicht abgeschlossen: Hier wurden bislang lediglich die bisherigen Geschäftskreise und Ämter in Fachbereiche und Abteilungen umbenannt. Die Stadt rechnet damit, dass die Umstrukturierung bis zum dritten Quartal 2015 erfolgt.

Die Veränderungen sind in Absprache mit den Mitarbeitern der Verwaltung entwickelt worden, betonte der Professor. „Die wissen schließlich am besten, wie ihre Zusammenarbeit verbessert werden kann und wo es Ansätze dafür gibt.“ Auch der Gemeinderat sei über den gesamten Prozess unterrichtet worden. Kommunikation und Transparenz, nach außen und nach innen, seien die Merkmale einer modernen Verwaltung, erklärte Kientz.

„Die Stadt Kirchheim befindet sich auf einem guten Weg“, freut sich die Oberbürgermeisterin. Mit den neuen Strukturen und Einheiten lägen die Vorteile auf der Hand: „Das Ziel ist es, kürzere Wege und schnellere Reaktionszeiten zu erreichen. Die Grundlagen dafür sind geschaffen“, lobt Kientz. Bürger und Mitarbeiter würden gleichermaßen von der klareren Struktur und eindeutigeren Verteilung der Aufgaben und Kompetenzen profitieren.