Lokales

Von der Schönheit der Arktis

Arved Fuchs berichtete in der Weilheimer Limburghalle von seiner jüngsten Expedition

Bereits 1889 versuchte ein amerikanisches Expeditionsteam die nordpolaren Regionen zu erforschen. Die tragische Bilanz: 19 Tote und sechs Überlebende. Dieser Geschichte nahm sich Expeditionsleiter Arved Fuchs an und ging auf Spurensuche in der kanadischen Arktis.

Weilheim LimburghalleMitglieder Excklusiv veranstaltungRaiffeisenbank TeckArved Fuchs ist zu GastVortrag
Weilheim LimburghalleMitglieder Excklusiv veranstaltungRaiffeisenbank TeckArved Fuchs ist zu GastVortrag

Weilheim. Den Mitgliedern der Raiffeisenbank Teck eG boten sich am Montagabend in der Weilheimer Limburghalle atemberaubende Bilder. Tolle Landschaften, gepaart mit idyllisch gelegenen Siedlungen, vermittelten dem Publikum die Schönheit und Einzigartigkeit der Arktis.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mitglieder Exlusiv“ berichtete Arved Fuchs von seiner jüngsten Expedition Westgrönland/kanadische Arktis. Der Titel des Abends lautete „Nordpoldämmerung“. Dieser steht für die Veränderungen, die sich in der Arktis ereignet haben und dies bis heute noch tun.

Die Expedition von 1889 war eine außergewöhnliche. Erstmals in der menschlichen Geschichte ging es nicht mehr nur um territoriale Er­oberung, sondern um Wissenschaft und Forschung. Das Expeditionsteam von damals hatte jedoch Fehler begangen, die einige Expeditionsmitglieder mit dem Leben bezahlen mussten. „Man nutzte nicht die Natur als Nahrungsquelle. Es wurde nach Nahrungsdepots anderer Forscher gesucht, was in letzter Konsequenz nicht ausreichte und die Männer teilweise verhungern ließ“, erzählte Arved Fuchs. Kannibalismus folgte. In der amerikanischen Gesellschaft stieß dies auf Verachtung und Ekel. „Die Männer hätten 25 Meilen weit entfernt auf Einwohner treffen können. Das hätte sie vermutlich gerettet und ist die eigentliche Tragik dieser Geschichte“, erklärte der Referent die Unflexibilität in der damaligen Zeit.

Die Veränderungen, die sich heute beobachten lassen, seien klimatisch bedingt. „Es gibt teilweise keine geschlossene Eisdecke auf dem Meer, was Traditionen, wie die Nutzung von Schlittenhunden, aussterben lässt.“ Zunehmend seien starke Gewitter, Regen und neue Insekten zu be­obachten. Die Klimaveränderung habe zudem Auswirkungen auf die jahrtausendealte Jägerkultur. Die Einheimischen, die den Namen Inuit tragen, müssten flexibler werden, um sich und ihre Familien ernähren zu können.

Mit dem Expeditionsschiff „Dagmar Aaen“ legte das Team stolze 23 000 Kilometer zurück. Die Reise dauerte 496 Tage, wobei es je ein Winter- und Sommerteam gab. „Das Winterteam wurde auf eine harte Probe gestellt. Es ist nicht einfach, ohne viel Tageslicht und bei eisigen Temperaturen acht Monate in der Isolation zu verbringen“, sagte der Expeditionsleiter. Dennoch war die Expedition ein voller Erfolg. Aufgrund guter Bedingungen konnten die Forscher alle Ziele erreichen und ein archäologisches Eldorado in der Arktis entdecken.