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Noch zehn Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis

Für die elf Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis Esslingen war 2013 wirtschaftlich ein gutes Jahr. Heinz Fohrer, der Vorsitzende der Bezirksvereinigung, begründet dies unter anderem mit dem um 4,56 Prozent gestiegenen Kreditgeschäft.

Kreis Esslingen. Die Rahmenbedingungen werden wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und immer mehr Regulierungen schwieriger. Eine Folge des wachsenden Ertragsdrucks ist die Fusion der Volksbank Hohenneuffen und der Raiffeisenbank Teck. Beide Banken seien mit 80 bis 90 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 350 beziehungsweise 380 Millionen Euro ähnlich groß, erklärte Vize-Bezirkschef Hans Roth bei der Jahrespressekonferenz der Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis. Beide Häuser seien „kerngesund“, doch helfe der Zusammenschluss, sich noch besser auf dem Markt zu behaupten. Ende Mai sollen die Vertreterversammlungen über die geplante Fusion zur VR-Bank Hohenneuffen-Teck befinden.

Das Ergebnis 2013 ist für Heinz Fohrer, den Vorstand der Volksbank Esslingen, auch Ausdruck der wirtschaftlich guten Entwicklung in der Region. Des Geschäft mit Baufinanzierungen habe sich „hervorragend entwickelt“. Das betreute Kundenvolumen sei um 1,55 Prozent auf 12,42 Milliarden Euro gestiegen. Auch der Finanzverbund mit Partnern wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall funktioniere gut. Erfreulich ist für den Chef der Bezirksvereinigung die stetig wachsende Mitgliederzahl. Vor fünf Jahren lag man noch bei etwa 140 000, vermutlich Mitte 2015 werde man die Marke von 150 000 erreicht haben.

Mit dem Motto „Meine Bank“ setzen die Volks- und Raiffeisenbanken nach den Worten Fohrers mehr denn je auf die Nähe zum Kunden. „Das ist unser Zukunftsmodell.“ Partnerschaft, Fairness und Vertrauen seien als Werte gerade bei einer von Mitgliedern getragenen Bank wichtig. Das soll auch mit der neuen VR-Bahncard Plus zum Ausdruck kommen, die Mitgliedern in ausgewählten Geschäften besondere Vergünstigungen und Serviceangebote bringe. 2014 verspricht laut Fohrer ein ähnlich gutes Ergebnis, wenngleich die Herausforderungen und die Dynamik der Veränderungen wachsen. Zu schaffen machen den Volks- und Raiffeisenbanken die Folgen einer „überzogenen Regulatorik“.

Dass sich nach Finanzmarkt-, europäischer Haushalts- und Eurokrise die Spielregeln auf dem Finanzsektor verändern müssen, sei unbestritten, so Rainer Spannnagel, Vorstandschef der Volksbank Filder. Doch würden die kleinen und mittleren Banken überproportional belastet. „Mit dieser Gleichmacherei wird uns das Leben schwer gemacht.“ Das sei umso schwerer nachzuvollziehen, als Fachleute gerade den Genossenschaftsbanken eine stabilisierende Funktion attestieren. Eine grobe Benachteiligung sieht Spannnagel auch bei den wachsenden Eigenkapitalanforderungen. Hans Roth kritisierte, dass auch beim Verbraucherschutz die Anforderungen stetig steigen. Die bürokratischen Hemmnisse kosteten Zeit und Personal und wirkten sich damit negativ auf die Erträge aus. Für einen normalen Verbraucherkredit müsse man heute ein 20-seitiges Formular ausfüllen. „Früher hat man das per Handschlag geregelt.“