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„Wir brauchen dringend einen Augenarzt“

Bei einer Umfrage unter Passanten in der Weilheimer Innenstadt gibt es Kritik an weiten Wegen und langen Wartezeiten

Weite Wege, lange Wartezeiten – in Weilheim ist der Ruf nach einer „eigenen“ Augenarztpraxis laut. Das wurde auch bei einer Umfrage des Teckboten unter Passanten in der ­Innenstadt deutlich.

Umfrage Augenarzt in WeilheimNr 3 Rita Ehling

Rita Ehling

Umfrage Augenarzt in WeilheimNr 4 Sabine Maier

Sabine Maier

Weilheim. Aus Sicht von Rita Ehling ist es längst überfällig, dass Weilheim einen Augenarzt bekommt. „Das ist dringend nötig“, sagt sie. „Für uns alte Leute ist es schon sehr umständlich, immer mit dem Bus nach Kirchheim zu fahren – und teuer auch.“ Dass sie ein derartiges Angebot wahrnehmen würde, ist für sie Ehrensache: „Selbstverständlich würde ich dann nach Weilheim zum Augenarzt gehen“, betont die 74-jährige Weilheimerin. Sie ist auf regelmäßige Besuche beim Augenarzt angewiesen. „Bei mir steht jetzt die zweite Star-OP an“, sagt sie.

Würde sich in Weilheim ein Augenarzt ansiedeln, so ginge auch für Sabine Maier ein ganz großer

Umfrage Augenarzt in WeilheimNr 5 Walter Necker

Walter Necker

Wunsch in Erfüllung. „Ich war bisher bei einer Ärztin in Heiningen“, erzählt die 43-Jährige aus Weilheim. Die habe nun leider ihre Kassenzulassung zurückgegeben. „In unserer Familie sind wir vier Brillenträger, da kommen sie bei keinem Augenarzt mehr unter“, hat Sabine Maier festgestellt, dass die Praxen in der Umgebung neue Patienten schwer oder gar nicht mehr aufnehmen. Sie selbst müsse sich aus gesundheitlichen Gründen regelmäßig untersuchen lassen. „Nachdem ich es ganz dringend gemacht habe, habe ich bei einem Augenarzt in Göppingen einen Termin bekommen – mit einem halben Jahr Wartezeit.“

Von den Schwierigkeiten, neu in eine Augenarztpraxis aufgenommen zu werden, kann Walter

Umfrage Augenarzt in WeilheimNr 1 Irmgard Bosler

Irmgard Bosler

Necker ebenfalls ein Lied singen. „Als Kassenpatient bekommt man kaum einen Termin“, ist seine Erfahrung. Auch er muss halbjährlich zum Augenarzt, und auch ihn führte der Weg nach Heiningen. Dort ist der 60-Jährige auch geblieben, nachdem die Ärztin ihre Kassenzulassung zurückgegeben hatte. „Jetzt zahle ich die Untersuchungen eben aus eigener Tasche“, sagt er – ein Zustand, den er gerne ändern würde. „Wenn ein Augenarzt nach Weilheim käme, würde ich dort hingehen“, sagt Walter Necker.

„Es wäre natürlich ideal, wenn es in Weilheim einen Augenarzt gäbe“, sagt Irmgard Bosler aus

Umfrage Augenarzt in WeilheimNr 2 Hilde Fleischanderl

Hilde Fleischanderl

Neidlingen. Die 60-Jährige selbst kommt zwar im Moment noch gut klar. „Wenn man Auto fahren kann, sind auch weitere Strecken zu bewältigen.“ Vor allem aber für ältere Menschen seien kurze Wege zum Arzt wichtig. „Das sehe ich bei meinem 95-jährigen Vater. Da ist der Weg nach Kirchheim eigentlich schon zu weit.“ Auch sie selbst würde sich darüber freuen, wenn ein Augenarzt nach Weilheim käme – und dessen Angebot auch nutzen.

„Wir brauchen unbedingt einen Augenarzt in Weilheim“, ist Hilde Fleischanderl überzeugt. Sie selbst geht derzeit nach Kirchheim. Als Diabetikerin müsse sie sich regelmäßig untersuchen lassen,

Umfrage Augenarzt in WeilheimNr 6 Dieter Lottmann

Dieter Lottmann

erzählt die 73-jährige Weilheimerin. Noch sei die Strecke für sie gut zu bewältigen. „Ich fahre mit dem Bus“, sagt sie. Ob sie wechseln würde, wenn ein Augenarzt nach Weilheim käme, weiß sie noch nicht. „Der Arzt in Kirchheim kennt mich ja schon und hat meine ganzen Unterlagen.“

„Weilheim ist für mich theoretisch natürlich praktischer gelegen“, sagt Dieter Lottmann aus Holzmaden. „Ich gehe hier auch oft einkaufen und zum Optiker.“ Für den 49-Jährigen steht auch fest, dass Weilheim einen Augenarzt braucht: „In einer Stadt dieser Größe sollte es auf jeden Fall eine Praxis geben“, zeigt er sich überzeugt. Er selbst war das letzte Mal in Kirchheim. Ob er nach Weilheim wechseln würde, wenn ein Augenarzt käme, kann er noch nicht sagen: „Das hängt sehr davon ab, was der Arzt für einen Ruf hat. Das Wichtigste ist mir, dass er gut ist.“ Fotos: Deniz Calagan