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Wohlfühlambiente statt Essensstress

Festakt zur Einweihung des Mensaanbaus der Alleenschule – Auftakt des Frühlingsbasars

Der Frühlingsbasar hat an der Kirchheimer Alleenschule eine lange Tradition und fand bisher größtenteils im Freien statt. Die zusätzlichen 225 Quadratmeter überdachter Fläche des am regnerischen Samstag eingeweihten Mensa-Anbaus leisteten daher gute Dienste.

Der neue Anbau an die Mensa der Alleenschule wurde am Samstag offiziell eingeweiht.Foto: Genio Silviani
Der neue Anbau an die Mensa der Alleenschule wurde am Samstag offiziell eingeweiht.Foto: Genio Silviani

Kirchheim. Für einen vielversprechenden musikalischen Auftakt der offiziellen Einweihung sorgte zunächst die neue Schulband. Schulleiter Uwe Häfele freute sich über den gelungenen Auftritt der Gruppe „The Rise of Risk“, die der nicht leicht auszusprechenden Namensgebung der Vorgängerband „The Sixth Sense“ kaum nachsteht.

Auch wenn die Schule schon im Vorfeld etwas zu viel Wasser abbekommen habe, wollte Uwe Häfele trotz des Regens schon im Vorgriff auf den Weltlachtag nur lachende Gesichter sehen. Grund zur Freude hatte schließlich die gesamte Alleenschul-Familie, und Konrektor Volker Blankenhorn betonte im Blick auf die wetterbedingten spontanen Veränderungen, dass eine Schule immer auch von Improvisation lebe.

Bürgermeister Günter Riemer hob im Blick auf zurückgehende Schülerzahlen und eine Investition von 63 300 Euro hervor, dass Bildung ein von Verwaltung und Ratsgremium hochgeschätztes Gut sei und der Ganztagesschule in einer sich verändernden Bildungslandschaft eine immer größer werdende Bedeutung zukomme. Ein gemeinsamer Mittagstisch sei für viele längst keine Selbstverständlichkeit mehr und daher ein wichtiges Element der Ganztagesbetreuung.

Dank eigener Essenserfahrungen in der 1994 erbauten Mensa wisse er, dass die inzwischen in einem eng vertakteten Drei-Schicht-Betrieb an der Belastungsgrenze operierende Mensa ihrer wichtigen Aufenthaltsfunktion schon lange nicht mehr gerecht werden konnte. Der Anbau sei deshalb nicht zuletzt auch für wieder sinnvoll ineinandergreifende Betriebsabläufe tatsächlich dringend erforderlich.

Als Signal, den Schulstandort Alleenschule angesichts der Veränderungen im Bildungsbereich weiter zu stärken, versteht Schulamtsdirektor Dr. Hans-Dieter Pix den Erweiterungsbau. Dieser erlaube es, Schichtbetrieb und damit verbundene Hektik zu minimieren. Er zeigte sich auch überzeugt davon, dass „diese Entschleunigung als Ruhefindung vielfältige positive Auswirkungen auf die Schulnachmittage haben wird“.

Architekt Berthold Luippold sensibilisierte anschließend für die Problematik, visionäres Denken und Kreativität mit einer gehörigen Portion Pragmatismus zu verbinden. Die Aufgabe lautete schließlich „ein Programm, funktionelle Forderungen, Ökonomie, Ökologie und nicht zuletzt auch Gestaltung unter einen Hut zu bringen“ und das selbst „vor 17 Jahren Geschaffene so zu ergänzen, dass sich am Ende wieder ein harmonisches Ensemble ergibt“. Da sich Architektur immer selbst erklären müsse, lud er alle Besucher dazu ein, sich in Ruhe umzuschauen und sich ihr eigenes Urteil zu bilden.

Begeistert von dem von allen Beteiligten gemeinsam beschrittenen konstruktiven Weg zum jetzt gefeierten Anbau zeigte sich auch die Elternbeiratsvorsitzende Katja Pörtner. Sie versteht die Alleenschule als „ein zweites Zuhause für unsere Kinder. Hier wird nicht nur Wissen erarbeitet, nein, hier an diesem Ort passiert viel mehr. Es wird zusammen gelebt“.

Da die Alleenschule die erste neu gebaute Ganztagesschule in ganz Baden-Württemberg war, beschwor sie auch die Freude, in solche Prozesse involviert zu sein und nicht nur die Kinder in der Gemeinschaft eingebunden zu wissen, sondern auch zu erleben, wie sich Eltern in das Schulleben integrieren.

Nachdem Raphael Lindeke und seine Kollegin Michaela Hertig zur Melodie von „Don‘t“ worry, be happy“ ein Loblied auf die neue Mensa und auch schon auf deren nächste Erweiterung gesungen hatten, dankte Schulleiter Uwe Häfele noch einmal allen Beteiligten für ihr großartiges Engagement, dessen Ergebnis zwar „kein Fünf-Sterne-Hotel“ sei, aber ein neuer Stern am Alleenschulhimmel, der mit einem sinnvoll umgestalteten Außenbereich die Caféteria und die Spielezimmer im Untergeschoss verbindet und mehr Platz in der Mittagsfreizeit anbietet.

Wie sehr die Schüler die umgreifende Veränderung der neuen Mensa-Atmosphäre wahrnehmen, zeigte der Testlauf am vergangenen Donnerstag. „Super-schön und so bunt“, lobten die Schüler die erweiterte Mensa, in der sie sich offensichtlich so wohlfühlten, dass sie überzeugt waren, dass das – noch immer vom selben Caterer gelieferte – Essen jetzt noch besser schmecke.

Gelegenheit, die Aufenthaltsqualitäten des neuen Anbaus zu genießen, hatten die vielen interessierten Besucher im Anschluss an den Festakt, der praktisch nahtlos in das Verkaufs- und Veranstaltungsangebot des traditionellen Frühlingsbasars mündete. Dieser dient auch durch unterschiedliche kulinarische Offerten dazu, Klassenkassen zu sanieren und Schullandheimaufenthalte mitzufinanzieren.

Für eine gelungene musikalische Überleitung sorgte zunächst der Grundschulchor mit einer mehrsprachigen musikalischen Ouvertüre. Den Startschuss für die Verkaufsstände besorgte Aly Kalissa aus Guinea, der gemeinsam mit den Teilnehmern seines Trommelworkshops afrikanische Rhythmen in die Aula der Alleenschule zauberte und für die Feier extra noch einmal von Murrhardt nach Kirchheim gekommen war.