Owen. „Insgesamt sind unsere Brücken in einem sehr guten Zustand“, sagt Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger, fügt aber gleichzeitig hinzu: „Allerdings mit Einschränkungen“. Vorläufig gibt es an folgende drei Brücken über die Lauter Sanierungsbedarf: lauterabwärts gesehen an den beiden Steinbogenbrücken – der „Pribanbrücke“ und der „Breßmerbruck“ – sowie am „Rabelsteg“. Demzufolge sind immerhin zwei Drittel der neun Owener Brücken in einem passablen Zustand.
Acht dieser öffentlich nutzbaren Brücken führen über die Lauter. Für die Lauterbrücke beim „Adler“ liegt die Unterhaltungslast aber nicht bei der Stadt, sondern beim Land. Die neunte Brücke ist die Grabenbrücke, die ins „Obere Städtle“ führt und die Geschichte geschrieben hat: Weil sie den amerikanischen Panzern im April 1945 nicht gewachsen war und zusammenbrach, gingen die Soldaten von einem Sabotageakt aus und setzten große Teile der Stadt in Brand.
Dieser Ausflug in die Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Brücken rechtzeitig zu sanieren und ihre Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Um auch nur den Anflug einer Katastrophe von vornherein auszuschließen, werden sich die Owener innerhalb der nächsten drei Jahre daranmachen müssen, die beiden Steinbogenbrücken herzurichten. An beiden Brücken, so haben es die Untersuchungen durch das Ingenieurbüro Deufel aus Deizisau ergeben, sind die Fundamente und die Widerlager gefährdet. An der Pribanbrücke besteht das zusätzliche Problem, dass sie stark mit Efeu überwuchert ist. Andre Bittner, Stadtrat und Fachingenieur in einem, sprach davon, dass es sich dabei im Prinzip um dasselbe Thema handle wie kürzlich bei der Kirchheimer Bastion.
Der Gemeinderat hat die Stadtverwaltung und das Büro Deufel beauftragt, weitere Untersuchungen vorzunehmen und erste Kostenschätzungen auszuarbeiten. Verena Grötzinger geht davon aus, dass die Sanierungsarbeiten im Vorfeld auch mit den entsprechenden Fachbehörden abzustimmen sind. Schließlich sei an den Fundamenten im Gewässerbett zu arbeiten. Planung und Kostenschätzung müssten eigentlich sofort beginnen, sagt sie, weil eine längere Vorlaufzeit nötig sei, bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen können.
Noch etwas mehr Zeit können sich die Owener beim Rabelsteg lassen. Die winterliche Glatteis- und Rutschgefahr lässt sich vielleicht erst einmal dadurch verringern, dass das Holz aufgearbeitet wird. Im Anschluss daran können sich Rat und Verwaltung in Ruhe überlegen, welches Sanierungskonzept für diesen Lautersteg längerfristig ideal sein dürfte.