Freies Wlan in Innenstädten ist ein Gewinn – nicht nur für „Viel-Surfer“, die mitunter teure Mobilfunkverträge mit begrenzten Datenvolumen abgeschlossen haben, und für Besitzer von Tablets ohne Vertrag, die über Wlan ins Netz gehen. Auch die Städte profitieren von dem Service, den sie ihren Bürgern und Gästen bieten.
Die Stadt Pforzheim, Vorreiter in Sachen freies Wlan, spricht von einem Prestige-Projekt. Für die Initiatoren geht es darum, die Stadt attraktiver zu machen – nicht nur für Einheimische, Studenten und Touristen, sondern auch für ausländische Geschäftspartner der Pforzheimer Unternehmen, die ohne deutschen Mobilfunkvertrag unkompliziert ins Netz gehen können. Die Goldstadt hat es aber auch auf Fachkräfte aus dem IT-Bereich abgesehen, die durch das Angebot gewonnen und in der Stadt gehalten werden sollen. Dass sich etliche Pforzheimer Firmen finanziell an der Sache beteiligen, ist also nicht ganz uneigennützig: Sie versprechen sich viel vom freien Highspeed-Wlan.
In einer Zeit, in der immer mehr Menschen ein Smartphone oder Tablet in der Tasche haben, sollte sich eine moderne, aufgeschlossene Stadt freies Wlan leisten. Auch für Kirchheim kann dies nur von Vorteil sein – zumal man nicht unbedingt Unsummen in die Hand nehmen muss, wie sich jetzt in Nürtingen zeigte. Die S-Bahn spült mittlerweile zahlreiche Gäste in die Teckstadt. Für sie wäre es toll, schnell im Internet nachschauen zu können, welche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen Kirchheim bietet. Es ist aber auch für die hiesigen Arbeitnehmer eine feine Sache, sich in der Mittagspause ein gemütliches Schattenplätzchen zum Beispiel im Marstallgarten zu suchen und ausgedehnt im Netz zu stöbern oder E‑Mails abzurufen – und das Ganze kostenlos.
Deshalb wird es Zeit, dass die Stadt Kirchheim in Sachen freies Wlan nachzieht, sind ihr einige Kommunen doch schon einen Schritt voraus – siehe Nürtingen.
HEIKE ALLMENDINGER