Der Boßlertunnel wird zwischen Aichelberg und Mühlhausen verlaufen und 8 806 Meter lang sein. Damit wird der aus zwei jeweils eingleisigen Röhren bestehende Tunnel der längste Tunnel der ICE-Neubeustrecke und der sechst-längste Eisenbahntunnel in Deutschland sein. Der Durchmesser einer Röhre des Boßlertunnels beträgt etwa elf Meter. Die Baustelle für den Alb-aufstiegtunnel bei Aichelberg ist imposant und weithin sichtbar. Im Vergleich dazu eher versteckt ist der 960 Meter lange „Zwischenangriff“, also Behelfstunnel, im Umpfental bei Gruibingen. Von beiden Standorten aus wird der Boßlertunnel vorangetrieben. Einige Mitarbeiter der Großbaustelle stellt der Teckbote in einer Serie vor. Im Umpfental arbeiten die Bergleute im Zwei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. Pro Schicht sind sechs Mineure sowie jeweils ein Schlosser und ein Elektriker im Einsatz. „Die psychische Belastung für die Mineure ist groß“, weiß Polier Willibald Kapler. „Es ist ein Knochenjob.“ Manche hätten den Beruf aufgeben müssen, weil sie es auf Dauer nicht verkraftet hätten, unter Tage zu arbeiten, erzählt er von seinen langjährigen Erfahrungen. Generell seien die Bergleute aber „wilde Burschen“. Allerdings sei auch zu beobachten, dass „die Aggressivität“ zunimmt, je seltener die Arbeiter die Sonne sehen. Doch das sei „eine ganz normale menschliche Reaktion“.alm
„Es ist ein Knochenjob“