Basketball

Die Furcht vor der schwarzen Heim-Serie

Basketball Die Knights nehmen morgen gegen den Tabellenletzten aus Hanau zum vierten Mal Anlauf auf den ersten Saisonsieg vor eigenem Publikum.

Der größte Feind steckt in den Köpfen. Mauricio Parra stimmt seine Mannschaft auf einen schweren Gegner ein, auch wenn der zurze
Der größte Feind steckt in den Köpfen. Mauricio Parra stimmt seine Mannschaft auf einen schweren Gegner ein, auch wenn der zurzeit am Tabellenende steht.Foto: Tanja Spindler

Es ist kein Heimspiel wie jedes andere. Dahinter steckt die Furcht, auch der vierte Versuch, vor eigenem Publikum zu gewinnen könnte scheitern. Kirchheims Zweitligabasketballer haben mit dem jüngsten Sieg in Karlsruhe ihre Saisonbilanz deutlich verbessert, gegen Tabellenschlusslicht Hanau wächst morgen nun der Druck, endlich den ersten Heimsieg zu verbuchen. Doch der Gegner stellte den Knights in den vergangenen Jahren schon häufiger ein Bein.

Als eines der schwierigsten Spiele bezeichnet Knights-Trainer Mauricio Parra das Duell gegen die White Wings. „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen, müssen aber ein gewisses Maß an Ruhe und Konzentration mit einbringen“, sagt Parra. „Das darf uns nicht bremsen.“

Laut Tabelle könnte die Aufgabe derzeit nicht einfacher sein. Doch dieser Schein trügt. Hanau gilt als fest etablierte Kraft in der Liga, ist eher Opfer eines kuriosen Saisonverlaufs bisher. Spektakuläre Außenseitersiege und überraschende Favoritenstürze sind in der Pro A bisher an der Tagesordnung. Bestes Beispiel: Im Heimspiel gegen den Titelfavoriten Hamburg überrannten die White Wings den Gegner förmlich. Es blieb der einzige Saisonerfolg bisher.

„Hanau ist ein extrem unangenehmer Gegner“, warnt Knights-coach Mauricio Parra, sich von der Tabelle blenden zu lassen. „Sie sind kampfstark, schnell und vor allem in der Offensive unberechenbar.“

Tim Koch bleibt Wackelkandidat

Die Ruhe, die man gegen einen solchen Gegner braucht, verkörpert im Moment Dajuan Graf, der in den zurückliegenden Wochen immer besser ins Spiel fand. Ein Fragezeichen steht dagegen weiterhin hinter Tim Koch, der unverändert mit einer Muskelentzündung im Nackenbereich kämpft. „Tim geht es etwas besser, aber es ist noch nicht so, dass wir bedenkenlos mit ihm planen können“, sagt Parra. Unter der Woche wieder ins Training eingestiegen sind dagegen Kevin Wohlrath und Rohndell Goodwin nach leichten Blessuren aus dem Karlsruhe-Spiel.

Topscorer der White Wings ist derzeit Luquon Choice. Der US-Amerikaner spielte bereits in der vergangenen Saison für die Hanauer und sorgt aktuell für durchschnittlich 15,7 Punkte pro Partie. Seine größte Stärke ist sein Wurf von jenseits der Dreierlinie. Ihm zur Seite stehen mit Till Jönke (11,3) und Josef Eichler (8,3) weitere Spieler, die bereits auf eine mehrjährige Hanauer Vergangenheit zurückblicken können. Neu hinzu kamen mit Dorian Pinson (13,7), Kalidou Diouf (11,5), Jordan Talley (6) und Alexander Angerer (6) weitere offensivstarke Spieler. „Gegen Hanau wird es nicht reichen, einen Spieler aus dem Spiel zu nehmen. Es wird auf eine teamorientierte und mannschaftlich geschlossene Abwehrleistung ankommen, um sie zu stoppen“, erklärt Parra seinen Plan für das Duell am Samstag. Spielbeginn in der Sporthalle Stadtmitte ist wie immer um 19.30 Uhr.cs

Standkörbe werden zum Dauer-Ärgernis

Am Samstag sollte Premiere sein, doch daraus wird nichts. Seit sechs Wochen warten die Knights auf Ersatzteile für die Standkorbanlagen in der Halle, die die Liga seit dieser Saison vorschreibt. Mitte der Woche wurden sie endlich geliefert - allerdings die falschen.

Der Auftrag entwickelt sich für den Lieferanten allmählich zum Fiasko. Am Samstag steht das vierte Heimspiel an. Für jede Partie ohne Standkörbe sieht die Liga ein Bußgeld in Höhe von 1 500 Euro vor. Die muss weiterhin der Hersteller tragen. „Wir haben alles getan, was in unseren Händen lag“, meint Knights-Sportchef Chris Schmidt. Einen neuen Liefertermin gibt es bisher noch nicht. bk