Kirchheim. Früher Schiri pfeift das Spiel – dachte sich offenbar Referee Janusz Szuta, der für die gestrige Partie Oberlenningen gegen Schlierbach eingeteilt war. Entgegen der Absprache mit der Turnierleitung, die um zeitgleichen Spielbeginn auf beiden Plätzen bemüht war, pfiff der 63-jährige Nürtinger, vor drei Jahren bekanntlich Oberliga-Co-Trainer in Kirchheim, das Match im Stadion früher an als Kollege Armin Klingenfuß auf dem oberen Spielfeld.
Der Torlaune der Oberlenninger zumindest tat die „Frühschicht“ keinen Abbruch, im Gegenteil: Beim 6:1-Erfolg über Schlierbach feierte die Mannschaft von Neu-Coach Alessandro Di Martile (kam vom TSV Wendlingen) den bis dato zweithöchsten Turniersieg überhaupt – nur der VfL Kirchheim II war beim 7:0 über Wernau noch torhungriger – und wahrte gleichzeitig die theoretische Chance aufs Achtelfinale. Mit drei Punkten und dem dank des Kantersieges positiven Torverhältnisses von 6:4 könnte es für das Team vom Wielandstein bei entsprechendem Vorrundenverlauf doch noch für die Runde der letzten 16 reichen.
Dort wird der TSV Jesingen nach den gestrigen Siegen von „Erster“ und „Zweiter“ übrigens mit beiden Mannschaften vertreten sein, was den Termindruck vor allem für die Kreisliga-B-Mannschaft verschärft. Die muss eigentlich am Sonntag beim TSV Raidwangen II in der Qualifikation zur ersten Bezirkspokalrunde antreten, hat in weiser Voraussicht schon mal um Terminverlegung bei den „Roigl“ nachgesucht. „Wir hatten uns mit Raidwangen eigentlich auf Donnerstag kommender Woche verständigt“, berichtet TSVJ-II-Trainer Marc Augustin. Die Verlegung scheitert nun aber am Veto der Bezirksverantwortlichen, die das Spiel wie vorgesehen am Sonntag austragen wollen. Kuriosum am Rande: Laut Turnierspielplan könnten die beiden Jesinger Teams theoretisch am Samstag um 16 Uhr im ersten Viertelfinale aufeinandertreffen. „Das wäre ideal“, lacht Augustin, „dann kann der Verlierer am Sonntag nach Raidwangen.“
Ein weiterer Gewinner aus Jesinger Sicht war gestern Defensivmann Oliver Dudium. Der TSVJ-Verteidiger, am Dienstag übrigens 20 Jahre jung geworden, erzielte im Spiel gegen Weilheim II den 100. Turniertreffer und kassierte dafür eine von einer Brauerei ausgelobte Armbanduhr, die von Turniersprecher Helge Waider als „megacool“ angepriesen worden war.
Die VfL-Allzweckwaffe am Mikrofon erledigte ihren Job gewissenhaft und gut vorbereitet – auch wenn Waider bei der Torschützendurchsage ab und an auf die Hilfe von Turnier-Tausendsassa Nobby Krumm angewisen war. Jede noch so schwer erkennbare Rückennummer erspähte der 65-Jährige mühelos mit seinen Adleraugen – da blieb das von Waider eigens organisierte Fernglas gänzlich unangetastet.