Lokalsport

Am Ende brechen alle Dämme

Neckarhausenerinnen verlieren im DFB-Pokal gegen Gladbach 0:9

Der TB Neckarhausen hielt gegen Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal-Erstrundenpokalspiel der Frauen lange mit, doch nach dem Seitenwechsel brachen alle Dämme: Am Ende hieß es vor 350 Besuchern 0:9 (0:2).

Fussball DFB-Pokal 1. Runde TB Neckarhausen - Bor. Mönchengladbach 0:9 am  14. 8. 2011
Fussball DFB-Pokal 1. Runde TB Neckarhausen - Bor. Mönchengladbach 0:9 am 14. 8. 2011

Neckarhausen. Es war der erwartet übermächtige Gegner, doch der TB Neckarhausen hielt gegen Zweitliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach in der ersten Halbzeit gut mit. Dann aber fielen die Tore wie am Fließband, zumal der TBN die letzte Viertelstunde nach ausgeschöpftem Wechselkontingent dezimiert überstehen musste. Erschwerend kam hinzu, dass die Mannschaft, mitten in der kräftezehrenden Saisonvorbereitung, auf einige Stammspielerinnen urlaubsbedingt verzichten musste. Allerdings hatte auch Gladbachs Trainer Friedel Baumann einige Reserve-Spielerinnen aufgeboten.

Rund 350 Zuschauer waren ins Erwin-Waldner-Stadion nach Ne­ckarhausen gekommen und sahen die Heimmannschaft von Beginn an unter Druck. Doch der Oberligist war defensiv gut sortiert und machte es dem zwei Klassen höher spielenden Gegner schwer, zum Erfolg zu kommen. In der 22. Spielminute fiel das erste Gegentor: Bei einer Flanke ließ die TBN-Abwehr Nadja Deyke völlig alleine stehen und die Gladbacherin versenkte das Leder direkt in den Maschen zum 1:0. Neckarhausens größte Chance hatte Renner, die nach einem energischen Antritt flach abschloss, doch Gladbachs Torhüterin Ernst parierte (27.).

Vielleicht hätte man sich beim TBN öfter derart ein Herz fassen sollen, doch ließ Gladbach auch nicht viele solcher Gelegenheiten zu. Die Gäste dominierten die Partie, fanden ihrerseits aber auch kaum ein Durchkommen gegen die gut gestaffelte Neckarhausener Abwehr, in deren Zentrum Kerstin Ströbele als Innenverteidigerin lange der Fels in der Brandung war. Doch auch sie konnte das 0:2 nach 36 Minuten nicht verhindern: Walmanns wurde zu spät angegriffen und versenkte den Ball ungehindert aus 18 Metern mit einem satten Schuss in den Winkel.

Nach der Pause wollte es die Borussia wissen und erhöhte den Druck, die Heimmannschaft stemmte sich jedoch mit viel Kampfgeist dagegen. So brauchten die zwei Klassen höher spielenden Gäste 63 Minuten bis zum 3:0. Danach schwanden bei den TBN-Frauen zusehends die Kräfte. Angriff um Angriff rollte nun auf ihr Tor zu und Walmanns schloss einen davon zum 4:0 für Gladbach (69.) ab.

Als Ströbele verletzt das Feld verlassen musste (75.), hatte Neckarhausen sein Wechselkontingent ausgeschöpft und musste mit neun Feldspielerinnen auskommen. Das ging deutlich über die Kräfte und so muss­te der TBN noch fünf weitere Treffer hinnehmen – Kathrin Walmanns war mit drei Toren erfolgreichste Angreiferin.

Gladbachs Trainer Baumann war mit dem Verlauf der Partie zufrieden. „Wir hatten einen kompakt stehenden Gegner erwartet und wussten, dass wir uns die Tore erarbeiten müssen. So versuchten wir das Tempo hochzuhalten, was in der zweiten Halbzeit auch zum Erfolg führte“, sagte er. Differenziert kommentierte TBN-Coach Harald Wolter die Partie: „In der ersten Halbzeit haben wir lange gut mitgehalten, da kann ich stolz auf meine Mannschaft sein. In der zweiten Halbzeit sind wir gegen einen zwangsläufig konditionell stärkeren Gegner, zumal in Unterzahl, eingebrochen.“