Lokalsport

Ausklang und Abgesang

Die Fußball-Landesligisten erwartet morgen ein nervenschonendes Saisonfinale

Die Messen sind gelesen, die Entscheidungen gefallen. Die Fußball-Landesliga orgelt die letzten Akkorde. In Heiningen will der TSV Weilheim mit einem Finale furioso den dritten Tabellenplatz aus dem Vorjahr bestätigen. Anders in Kirchheim. Hier wäre bei der „Götterdämmerung“ mit gleich zwei Absteigern, VfL und Weilimdorf, ein Trauermarsch die passende Begleitmusik.

TSV Weilheim (rote Trikots) - TSV EssingenTrainer Alexander Hübbe / Huebbe
TSV Weilheim (rote Trikots) - TSV EssingenTrainer Alexander Hübbe / Huebbe

Kirchheim. Es ist erst das fünfte Spiel, bei dem Sarikoc-Nachfolger Mario Kienle auf der Trainerbank sitzt. Unter seiner Regie hat die Mannschaft dreimal verloren, einmal unentschieden gespielt und das Saisonziel endgültig verpasst. „Sie hat sich unter Wert verkauft“, lautet sein kurzes Fazit. Mehr sei dazu nicht mehr zu sagen. „Es ist schon genug geäußert und geschrieben worden.“ Gegen Weilimdorf geht es nur noch darum, sich ordentlich in die Sommerpause zu verabschieden. Zu einem versöhnlichen Abschluss wollen auch Kienles Eltern beitragen, die nach dem Spiel im Stadion für die Mannschaft grillen. Der Trainer und die Spieler, die dem VfL erhalten bleiben, treffen sich mit den neuen Akteuren am 7. Juli zur Vorbereitung auf die nächste Saison.

In der Bezirksliga Neckar/Fils nehmen die „Blauen“ den Platz von Absteiger SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang ein. Ob sich noch ein zweiter Teckverein dazugesellt und es dann zu spannungsgeladenen Ortsduellen mit der TG Kirchheim kommt, entscheidet sich am Sonntag beim Kreisliga-A-Gipfel zwischen der TG und Spitzenreiter 1. FC Frickenhausen II. Aus den anderen beiden Kreisligen steigen der VfB Reichenbach und der 1. FC Rechberghausen in die dritte Klasse von unten auf.

Aus der Landesliga verabschiedet sich der TSV Essingen als Meister. Neben Kirchheim scheiden der SSV Ulm II, der TSV Weilimdorf und die TSG Schnaitheim aus. Vielleicht schafft es ja auch Vizemeister Heiningen über die Relegation gegen den SV Zimmern in die Verbandsliga. Der TSV Weilheim muss sich künftig mit fünf, vielleicht sogar sechs neuen Mannschaften auseinandersetzen. Von oben kommen der SV Bonlanden, möglicherweise auch der 1. FC Frickenhausen dazu, von unten die vier Bezirksliga-Meister.

Darunter ist manch alter Bekannter. In der Bezirksliga schaffte der TSV Deizisau mit dem früheren VfL-Coach Tonio Pepe auf Anhieb den Wiederaufstieg. Im Bezirk Stuttgart hat Calcio Leinfelden-Echterdingen vor dem letzten Spieltag 14 Punkte Vorsprung vor Bonlanden II und Stammheim. Trainer Sascha Gavranovic betreute einst den VfL Kirchheim, mit dem er am 31. August 2003 ein Highlight erlebte: das DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 (0:3). Seine beiden Führungsspieler bei Calcio sind Toptorjäger Feriz Meha (26 Treffer) und Emrah Basol, der Kirchheim erst im Sommer 2013 verlassen hat.

Aus dem Bezirk Donau/Iller ersetzt der TSV Buch den abgestiegenen SSV Ulm II. Das Team aus dem kleinen Ort östlich von Illertissen ließ Verfolger SV Grimmelfingen zehn Punkte hinter sich. In der Bezirksliga Kocher/Rems geht die SG Bettringen (bei Schwäbisch Gmünd) mit drei Zählern Vorsprung auf den SV Ebnat ins letzte Spiel in Ellenberg.

Noch ist das Zukunftsmusik für den TSV Weilheim, denn dem Halali in Heiningen folgt ein Monat Pause vom Fußball. Zeit für ein kurzes Resümee von Trainer Alexander Hübbe, der die Spieler zur letzten Mannschaftssitzung heute zu sich nach Hause bittet: „Wir haben schwach angefangen, sind ab dem vierten Spiel stark geworden. Nach einer guten Vorbereitung zu Jahresbeginn ließen die Ergebnisse zu wünschen übrig. Wo es bei uns klemmt, ist aus der Torbilanz ersichtlich: 44:14 in der Vorrunde, 20:19 in der Rückrunde.“

Wenn sich der Kader ab 9. Juli für die neue Saison rüstet, gilt das Hauptaugenmerk des Trainers also dem Angriff. An der Einstellung der Spieler und am Zusammenhalt wird es nicht fehlen. Hübbe hat in seiner Saisonbilanz bis zum 18. Spieler beachtliche 85 Prozent Trainingsbeteiligung vermerkt. Die beste Voraussetzung für ein noch besseres Abschneiden in der Saison 2014/15.