Weilheim. Pünktlich zu Spielbeginn zogen dunkle Wolken im Weilheimer Lindachstadion auf. Diesem düsteren Beginn folgte kurz nach Anpfiff des ersten Landesligaspiels der Saison vor 300 Zuschauern ein Donnerschlag auf dem Platz. Ein von der Mittellinie lange über die Abwehr des TSVW geschlagener Ball erreichte den Boller Stürmer Moritz Straub. Dieser zögerte nicht lang und erzielte mit einem satten Direktschuss die 1:0-Führung für die Gäste (4.) – eine kalte Dusche für die Weilheimer Mannschaft und ihren Anhang.
In der Folgezeit zeigte sich die Weilheimer Defensive verunsichert und Boll erspielte sich Vorteile. Mit einer disziplinierten, engagierten Teamleistung und einem sicheren Torwart Bastian Treiber konnte diese heikle Phase jedoch überstanden werden. Bei einzelnen Gegenangriffen scheiterten Kai Hörsting (7.) und Marcel Mettang per Kopf (9.) an Torwart-Routinier Patrick Gühring, der bekanntlich beim VfL Kirchheim lange Jahre das Oberliga-Tor gehütet hat.
In der 17. Spielminute setzte Nico Ruggiero einen Kopfball übers Tor. Mitte der ersten Halbzeit gelang es dem Landesligisten von der Lindach nun immer besser, sich in Szene zu setzen, doch das kompakte „Boll-Werk“ hielt noch stand. Denis Gomes-Regalo scheitert mit einem Schuss am Gästekeeper (20.) und ein Freistoß von Mike Tausch zischte über die Querlatte (25.). Die Weilheimer steigerten sich kontinuierlich weiter. Hörsting scheiterte zunächst mit einem zu drucklosen Kopfball (36.), bevor er es in der 40. Minute richtig machte. Er erkämpfte sich den Ball, ging in den Strafraum und passte das Leder in die Mitte, wo Unglücksrabe Maik Lissner mit langem Bein zum 1:1-Halbzeitstand ins eigene Tor vollendete.
In den ersten Minuten nach der Halbzeit tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab, bevor Bastian Treiber seine Mannschaft in der 52. Minute in höchster Not rettete. Mit einer Fußabwehr und Sekundenbruchteile später mit einem blitzschnellen Reflex, entschärfte der Weilheimer Schlussmann die wahrscheinlich spielentscheidende Situation. Im Gegenzug setzte sich Kai Hörsting gegen zwei Abwehrspieler durch und erzielte mit einem sicheren Flachschuss das 2:1.
Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit deutlichen Vorteilen für Weilheim. In der Abwehr schaltete Martin Kirschmann den ehemaligen Weilheimer Pascal Hartmann aus. Die von Trainer Alexander Hübbe eingewechselten Sebastian Cronauer, Raphael Wiesenmayer und Burak Selcuk passten sich nahtlos ins Mannschaftsgefüge ein. Als gegen Spielende die Boller ihre Abwehr lockerten, machte sich Kai Hörsting noch einmal auf den Weg, umspielte Keeper Gühring und erzielte überlegt das 3:1 (90.).
Fazit aus Weilheimer Sicht: Ein wichtiger Sieg, der Dank einer stetigen Leistungssteigerung, auch in der Höhe verdient war – das sah auch Alex Hübbe so: „Wir konnten uns nach dem frühen Rückstand kontinuierlich steigern und haben einen starken Torhüter.“msi