Lokalsport

Bruno Rieke wirft das Handtuch

Der Trainer der SG-Handballerinnen tritt vor dem Spiel gegen Reichenbach zurück

Bereits vor dem Spiel der Lenninger Landesliga-Handballerinnen gegen Spitzenreiter TV Reichenbach platzte die Bombe. Trainer Bruno Rieke wirft das Handtuch, sein Amt übernimmt Co-Trainer Matthias Attinger bis zum Saisonende. Vor dem Hintergrund dieser Personalie geriet die 15:34-Niederlage der SG beinahe zur Nebensache.

Beklagt mangelnde Unterstützung und fehlenden Einsatz: Bruno Rieke ist als Trainer der Lenninger Handballerinnen zurückgetreten.
Beklagt mangelnde Unterstützung und fehlenden Einsatz: Bruno Rieke ist als Trainer der Lenninger Handballerinnen zurückgetreten. Foto: Markus Brändli

Lenningen. Absolut unerwartet traf es die Teilnehmerinnen des Abschlusstrainings am vergangenen Freitag, als Bruno Rieke seinen sofortigen Ausstieg als Mannschaftsverantwortlicher bekannt gab. Nicht der Tabellenplatz oder die eingeschränkten Möglichkeiten im personellen Bereich waren ausschlaggebend für seinen Entschluss, sondern die seiner Meinung nach mangelnde Unterstützung und der fehlende Einsatz bei den Trainingseinheiten.

Das Fass zum Überlaufen brachten diese Woche sieben Absagen per SMS vor dem Dienstagtraining, das daraufhin kurzerhand ersatzlos gestrichen wurde. Wer Rieke kennt, weiß, dass er Einsatz und Engagement erwartet, wenn schon die spielerischen Mittel eingeschränkt sind.

An Riekes Stelle tritt der langjährige Co-Trainer Matthias Attinger, der dessen Position bereits während krankheits- und berufsbedingter Abwesenheit eingenommen hat.

Nach den zahlreichen Diskussionen neben dem Spielfeld geriet das erwartet einseitige Handballspiel beinahe zur Nebensache. Mit einem nie gefährdeten Start-Ziel Sieg zeigten die Reichenbacherinnen, dass sie zu Recht an der Tabellenspitze stehen. Zum wiederholten Male scheiterte die SG an sich selbst und ermöglichte mit einer Vielzahl von technischen Fehlern den Gästen ein einfaches Konterspiel. Vor allem der Defensivblock der SG war nicht auf der Höhe. Die 6:0-Abwehr schaffte es nicht, die wendigen und dynamischen Reichenbacherinnen wirkungsvoll auf Distanz zu halten. Besonders schwer tat sich die SG allerdings mit den Angriffsaktionen. Die Gäste, die wie die SG defensiv 6:0 standen, hatten kein Problem mit dem harmlosen SG-Rückraum. Ein Laufspiel oder ein Wechsel der Halbpositionen wurde viel zu selten durchgeführt. Wenn einstudierte Aktionen gestartet wurden, wurde es dann auch prompt spannend vor dem Gästetor. Wie beim Spielzug von rechtsaußen auf die Mitte, den Susi Kazmaier erfolgreich abschloss (27.).

Allerdings wurden solche eingeübten Aktionen viel zu selten durchgeführt. Stattdessen verwickelte sich die SG in ineffektive Einzelaktionen und schloss teilweise zu unkontrolliert und zu früh die Angriffe ab. In Halbzeit zwei konnte Susi Schilling durch zwei Rückraumtore und Saskia Schweikert mit zwei verwandelten Strafwürfen die SG im Spiel halten, obwohl die Partei da mit mehr als zehn Toren Vorsprung für Reichenbach bereits entschieden war.

Die SG nun zunehmend unkonzentrierter und schwächer im Abschluss. Die Gäste, die bereits einen Gang zurückgeschaltet hatten, konnten im Schongang durchmarschieren. Die aus Abspielfehlern der SG eingeleiteten Konter reichten den Reichenbachern, um ihren Vorsprung zu halten. Der Sieg ging auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung.

Die SG muss sich im neuen Jahr mit neuem Trainer auf die schlagbareren Mannschaften konzentrieren. Bis dahin sollte auch das teilweise hoch emotionale Wochenende verkraftet sein.rs

SG Lenningen: Kullen, Schmierer – Kazmaier (1), Götz, Ringelspacher (1), Luxenhofer (2), Dangel, Klein, Schilling (4), Mück (1), Dirmeier (1), S. Schweikert (5/3)

TV Reichenbach: Wolf, Strohmeier – Richter (4), Genc (2), Komarek (6/5), Hammann (6), Maurer (5), Fichtner, Teichmann, C. Fischer (7), Koser (3), N. Fischer, Kienzlen (1)