Lokalsport

Déjà-vu-Erlebnis auf dem Bühl

Kreisligafußball Während die Weilheimer Zweite zum wiederholten Male zum Spielverderber für den TV Unterlenningen wird, suchen die SF Dettingen trotz Auswärtssieg noch nach ihrer Form. Von Klaus Schlütter

Eingekesselt, aber durchgesetzt: Die Weilheimer (Mitte) haben beim TV Unterlenningen 2:1 gewonnen. Foto: Mirko Lehnen
Eingekesselt, aber durchgesetzt: Die Weilheimer (Mitte) haben beim TV Unterlenningen 2:1 gewonnen. Foto: Mirko Lehnen

Vierundzwanzig Punktspiele hintereinander waren sie unbesiegt. Gestern wollten sie auf dem Bühl ein kleines Jubiläum feiern. Doch daraus wurde nichts. Ausgerechnet die 25. Partie ging schief. Und das auch noch auf eigenem Platz. Der TSV Weilheim II machte mit einem 1:2 einen Strich durch die Unterlenninger Rechnung.

Für den TVU war es ein Déjàvu-Erlebnis. Vor einem Jahr hatte ihm die Weilheimer Zweite schon einmal die Tour vermasselt. Das 0:1 damals im direkten Duell in der Relegation bedeutete, dass die Lenninger zwölf weitere Monate auf den Aufstieg in die Kreisliga A warten mussten. Die ausstehende Rechnung konnte nicht beglichen werden.

Auch diesmal hatte der TVU keinen guten Tag erwischt. Die Spieler wirkten gehemmt, waren nicht hundert Prozent bei der Sache. Das 0:1 durch Paul Schrievers in der zweiten Minute wirkte wie eine kalte Dusche, von der sich die Platzherren nicht mehr erholten. Auf den ersten Dämpfer folgen nun zwei schwere Auswärtsspiele in Oberboihingen und Grafenberg.

Keine Frage: Für das Team um Spielertrainer Timo Stümpflen und Yusuf Cetinkaya steht der Kampf um den Klassenerhalt im Vordergrund. Mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist eine Basis gelegt. In den kommenden 27 Partien besteht für die Mannschaft noch ausreichend Gelegenheit, ihre Offensivstärke zu demonstrieren. In der vergangenen Saison fegte sie wie ein Taifun über die B-Liga-Plätze, erzielte 102 Tore. Im Auge des Wirbelsturms: Kevin Rieke mit sagenhaften 47 Einschüssen.

Ein weiterer Trumpf ist die mannschaftliche Geschlossenheit. „Bis auf zwei aus Erkenbrechtsweiler sind alle Lenninger Jungs. Bei uns wird Kameradschaft großgeschrieben“, betont Abteilungsleiter Marc Schmohl. Jetzt müsse nur noch mehr Augenmerk auf die mitunter wackelige Defensive gelegt werden. Bei neun Gegentreffern in drei Spielen ein verständlicher Wunsch.

Vielleicht liegt der Focus auch bald auf einem ganz anderen, übergreifenden Thema. Lenningen ist eine Handball-Hochburg. Mehr noch seit dem Zusammenschluss der beiden Handball-Abteilungen von TSV Ober- und TV Unterlenningen zur Spielgemeinschaft. Der Fußball hat bei den Fans einen schweren Stand. Seit geraumer Zeit stehen Überlegungen im Raum, irgendwann auch im Fußball die Kräfte in einer SG zu bündeln. „Es gab schon einige lose Gespräche“, bestätigt Schmohl. Wann sie konkret werden, steht noch in den Sternen.

Unklar ist auch, wann die selbst ernannten Titelfavoriten aus Dettingen ihrer zugedachten Rolle wieder gerecht werden können. Der 1:3-Heimpleite gegen Grafenberg folgte gestern ein mageres 1:0 gegen den SPV 05 Nürtingen, der vom Vater des Wolfsburg-Profis Daniel Didavi trainiert wird. Thomas Beller, Spielleiter der Sportfreunde: „Der Gegner hat 110 Prozent gegeben, war ebenbürtig, hat je einmal Latte und Pfosten getroffen. Glück für uns auch, dass ein angebliches Abseitstor kurz vor Schluss nicht gegeben wurde.“ Retter in der Not der Sportfreunde war Serkan Balci mit seinem Tor des Tages in der 56. Minute.

Schlierbacher grüßen von oben

Die Dettinger krebsen im Niemandsland der Tabelle herum, eine Klasse tiefer sorgt der TSV Schlierbach im „Ausland“ der Staffel 7 für Furore. Mit dem 2:0 beim TSV Obere Fils II gelang sogar der Gipfelsturm. „Der Sieg hätte sogar höher ausfallen müssen. Mit der Mannschaft, die ich zur Verfügung habe, würden wir auch in der Staffel 6 so gut dastehen“, ist sich Trainer Cesare d‘Agostino sicher. Vor allem mit Nicolo Incorvaia (bisher VfL Kirchheim) haben die Schlierbacher einen guten Fang gemacht. Der Mittelfeldstratege glänzte auch diesmal als Torschütze. Am Donnerstag steigt beim TV Eybach das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter.