Lokalsport

Déjà-vu der bitteren Art

Handball-Landesliga: VfL bringt sich erneut um den Lohn seiner Mühe

Auch im letzten Heimspiel der Hinrunde haben die Landesliga-Handballer des VfL Kirchheim ihre Negativserie nicht stoppen können. Gegen die SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, setzte es eine 26:28 (13:13)-Niederlage. Ähnlich wie an den vergangenen Spieltagen brachten sich die Kirchheimer in den letzten 20 Minuten durch zu viele Fehler um den Lohn ihrer Mühen.

Fabian Smetak (re., im Zweikampf mit Michael Keller) und der VfL mühten sich vergeblich gegen die Gäste aus dem Nordschwarzwald.
Fabian Smetak (re., im Zweikampf mit Michael Keller) und der VfL mühten sich vergeblich gegen die Gäste aus dem Nordschwarzwald. Foto: Genio Silviani

Kirchheim. Nach dem Schlusspfiff blickte man aufseiten des VfL in zahlreiche ratlose Gesichter. Zum wiederholten Mal verloren die Kirchheimer ein Spiel vollkommen unnötig. Dabei hatte die Begegnung für die Tecksieben noch recht ordentlich begonnen. Zwar konnte man beiden Teams eine gewisse Unsicherheit anmerken, stehen sowohl der VfL als auch die SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell derzeit im Tabellenkeller. Doch die Kontrahenten starteten temporeich und mit hoher Kampfbereitschaft in die Partie. Nach den ersten sieben ausgeglichenen Minuten (4:4) war es zunächst der VfL, der sich mit zwei Toren absetzen konnte (6:4).

In der Folgezeit bauten die Blauhemden, angetrieben von dem auch an diesem Abend erneut stark aufspielenden VfL-Spielmacher Fabian Smetak, ihren Vorsprung bis auf vier Tore aus (11:7). Doch plötzlich kam es zu einem unerklärlichen Bruch im Kirchheimer Offensivspiel, das bis zur 20. Minute so gut funktioniert hatte. So brachte man die Gäste zurück ins Spiel und das Team aus dem Nordschwarzwald glich nach 25 Minuten zum 11:11 aus. Bis zur Halbzeitpause konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil erspielen und so wurden beim Stand von 13:13 die Seiten gewechselt.

In der zweiten Hälfte kamen die Teckstädter wieder etwas frischer aus der Kabine und gingen schnell mit zwei Toren in Führung (16:14). Dieser Vorsprung hatte bis zur 40. Minute Bestand. Aber was nun folgte, dürfte den VfL-Anhängern wie ein Déjà-vu-Erlebnis vorgekommen sein. Denn vergleichbar mit den vergangenen Spielen verloren die Kirchheimer auch dieses Mal Mitte des zweiten Durchgangs jegliche Spielkontrolle. Dem Angriff fehlte die nötige Präzision und die Abwehr agierte zu passiv gegen die Offensive der Gäste.

In dieser Phase drehte die SG das Spiel und setzte sich in der 48. Minute sogar mit vier Toren ab (23:19). Der VfL sah nun bereits wie der sichere Verlierer aus, doch die Truppe von Trainer Engelbert Eisenbeil kämpfte sich noch einmal zurück. Spätestens nach dem Anschlusstreffer zum 24:25 durch Martin Schorr fünf Minuten vor Spielende schöpften die Gastgeber nochmals Hoffnung auf einen Punktgewinn. Doch die Teckstädter verpassten den Ausgleich durch zu hektische Torabschlüsse und die SG zog zwei Minuten vor Schluss abermals auf vier Tore davon (28:24). Der VfL probierte nochmals alles, doch auch eine offensive Manndeckung sorgte nur noch für Ergebniskosmetik zum Endstand von 26:28.

So bleibt den Kirchheimern erneut die Enttäuschung über eine vermeidbare Niederlage. Besonders ärgerlich ist dabei, dass die VfL-Defensive den Rückraum der SG HCL um Imanuel Fahrer, Philipp Eberhardt, Michael Keller und Daniel Kollitz fast über die komplette Spieldauer nicht in den Griff bekam. Diese vier Spieler steuerten 24 der 28 Treffer der SG bei. Für den VfL gilt es nun, dieses Spiel abzuhaken und sich auf das nächste richtungsweisende Spiel beim Tabellenvorletzten SV Magstadt in zwei Wochen vorzubereiten.ol

VfL Kirchheim: Pisch, Oßwald – S. Latzel (2), Smetak (10/1), Mikolaj (2), Späth (1), Krempler (2), Castello, Müller (1), Real (1), Schorr (1), Rudolph (2), Kuchenbaur (4/1)

SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell: Rinderknecht, Silue – Fahrer (10/3), Bernhardt, Binder, Eberhardt (6), Metzler (1), Olsen (2), Keller (4), Kollitz (4), Müller (1)