Lokalsport

Den EM-Frust aus den Beinen strampeln

Beim Weltcup in Bratislava braucht Mountainbiker Manuel Fumic ein Erfolgserlebnis – Junior Pfäffle freut sich

Nach der enttäuschend verlaufenen Europameisterschaft nimmt Manuel Fumic beim Weltcup im tschechischen Bratislava am Sonntag einen zweiten Anlauf, um über eine gute Platzierung neues Selbstvertrauen zu tanken. Christian Pfäffle (MTB Teck) bestreitet am Samstag den Junioren-Weltcup.

Kirchheim. Am meisten hat sich Manuel Fumic nach der verkorks­ten EM im slowakischen Dohnany, wo er Platz 20 belegte, über sich selbst geärgert. Er habe sich während des Rennens „innerlich ein bisschen aufgegeben“. Auch wenn er mal einen schlechten Tag erwische, müsste er trotzdem noch Zehnter oder Zwölfter werden können, meinte er im Rückblick. Sein Selbstvorwurf: „Ich habe es nicht geschafft, mich noch einmal zu motivieren, nachdem ich im Fahrerfeld so durchgereicht worden war.“

Als er die Selbstkritik formuliert, sitzt er in einem Hotel in Nove Mesto na Morave, dem nördlichen Stadtteil Bratislavas. Er wohnt direkt an der Weltcup-Strecke und blickt hinaus auf das Stadion, in dem 2013 die Biathlon-WM stattfinden wird. Bis zum nächsten wichtigen Rennen sind es nur noch vier Tage und es bleibt keine Zeit zum langen Hadern. „Ich hake die EM jetzt einfach ab“, sagt Fumic und beschäftigt sich mit dem sechsten von sieben Weltcup­rennen, das am Sonntag um 14 Uhr gestartet wird.

„Die Strecke gefällt mir gut. Es ist alles drin, was Cross-Country ausmacht, für Fahrer und Zuschauer.“ Es ist ein technisch anspruchsvoller Kurs mit vielen Überholmöglichkeiten. Natürlich will der Cannondale-Biker einen neuen Anlauf auf das Fünfer-Podium nehmen. Ins Training habe er noch „mehr Intensives“ eingebaut. Beim Eliminator-Sprint am Freitagabend ab 17.30 Uhr will er sich den letzten Tick Spritzigkeit holen, den er auf dem 4,3 Kilometer langen Weltcupkurs in Mähren brauchen wird.

Das Rennen – es soll ihn weiterbringen, Gewissheit über die eigene Verfassung liefern und seine Tauglichkeit zeigen, im Konzert der Gro­ßen mitspielen zu können. Vor allem im Blick auf die Weltmeisterschaft am 3. September in Champéry (Schweiz). „Ich brauche ein Resultat, um die Bestätigung zu bekommen, dass ich stark genug bin“, bekennt Fumic.

Äußerlich wirkt er ruhig, innerlich aber nagt die Europameisterschaft weiter an ihm. Am Sonntag wird mitentscheidend sein, wie gut er die Enttäuschung abhaken kann. Wenn Julien Absalon, Nino Schurter und Jaroslav Kulhavy am Gashahn drehen und Fumic nicht reagieren kann, dann braucht er eine mentale Strategie, damit sich das EM-Frusterlebnis nicht wiederholt.

Christian Pfäffle (Rothaus Poison-Bikes) wird am Samstag ab 12 Uhr den Junioren-Weltcup bestreiten. Der Junioren-Nationalkader ist von Dohnany direkt nach Nove Mesto gefahren. Von Bundestrainer Peter Schaupp hat er gewissermaßen einen Freifahrschein für ein Alles-oder-Nichts-Manöver erhalten: „Ich soll von Anfang an komplett Vollgas fah­ren. Wenn’s nix wird, dann wird’s halt nix. Besser, ich probiere das beim Weltcup als bei der WM“, sagt der EM-Siebte.

Die Strecke mag der gute Fahrtechniker Pfäffle durchaus. „Das ist ja fast wie Offenburg“, meinte der Neuffener. Auf das Rennen dort, wo schon viele Langlauf-Weltcups stattgefunden haben, aber noch nie ein Mountainbike-Weltcup, freut er sich sehr.