Lokalsport

Der Bagger steht auf Abruf bereit

Schlechte Kunde für investitionswillige Sportvereine: Beim WLSB werden die Fördermittel knapp. Die gute Nachricht: Das Sportvereinszentrum des VfL Kirchheim ist davon nicht betroffen. An der Jesinger Allee läuft alles nach Plan.

Kirchheim. Rechtsanwälte und Möbelpacker haben derzeit den schweißtreibendsten Job beim VfL. Die Vereinsgaststätte beim Stadion ist ausgehöhlt, in der Kegelstube lagern noch Kartons und Müll, der entsorgt werden muss. Alles wartet auf die Abrissbirne. Ein Teil des Inventars hat den „kleinen Dienstweg“ quer über den Rasen hinüber zur Turngemeinde genommen, wo manches Stück noch Verwendung findet. „Wir sind im Plan“, sagt die VfL-Vorsitzende Doris Imrich. Konkret: Ende des Monats wird die Finanzierungsvereinbarung mit Banken und Kommune unterzeichnet, Mitte November geht das Baugesuch raus, Ende Dezember sollen die Bagger anrollen.

Dass das Kernstück des Projekts – der Vertrag mit den Geldgebern – noch immer nicht besiegelt ist, hat einen Grund: Es geht um Details im Text, an denen die Juristen noch feilen. Möglichst wenig Angriffsfläche bieten, nachdem sich die Gegenseite in Stellung bringt, lautet die Aufgabe. Der Dachverband der Fitnessstudiobetreiber will die aus seiner Sicht versteckte Subventionierung von Vereinszentren gerichtlich stoppen, hat beim Regierungspräsidium bereits Beschwerde eingereicht. Im Falle Kirchheims geht es um die bereits bewilligte Ausfallbürgschaft der Stadt in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Es droht eine Musterklage, die das 3,8 Millionen Euro teure VfL-Projekt zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht mehr kippen kann, aber zum Präzedenzfall macht. Der WLSB hat alle weitergehenden Projekte vorsorglich auf Eis gelegt, bis die Sache geklärt ist. Doris Imrich lässt das vorerst kalt. Sie hofft auf einen milden Bauwinter.