Lokalsport

Der Korb ist wie vernagelt

VfL-Basketballer kassieren dritte Oberligapleite

Die Hoffnung trog: Auch beim anderen Verliererteam der ersten beiden Oberliga-Spieltage, dem TV Konstanz, verloren die VfL-Basketballer 43:54.

Konstanz. Schön war das nicht. Kirchheims Coach Pasko Tomic drückte es so aus: „An diesem Abend hat nichts zusammengepasst.“ In Zahlen: Noch nie hat eine erste Mannschaft des VfL so wenige Punkte erzielt. Insgesamt sahen die wenigen Zuschauer in der Sporthalle Paradies in Konstanz nicht einmal 100 Punkte. Es war, wie Zyniker es vorausgesehen hatten: Not gegen Elend. Und richtig elend fühlten sich die Kirchheimer nach dem 43:54 beim bisher ebenfalls sieglosen TV Konstanz. Und noch elender wurde ihnen, als sie zusammengerechnet hatten, dass sie sich von einem 15-Jährigen hatten düpieren lassen: Aljoscha Lipski, Sohn des Konstanzer Abteilungsleiters Christian, war mit 18 Punkten erfolgreichster Scorer des Siegerteams.

Dabei hatte alles ganz ordentlich begonnen. Matti Beck und Chara Kiriakidis trafen aus dem Drei-Punkteland, und wenn auch sonst wenig den Weg durch die Reuse fand, das 13:13 nach zehn Minuten war gerecht. Doch nach dem 15:13 durch Jonathan Gritschke nahm sich das unerfahrene Team eine fatale Treffer-Auszeit. Gegen die enge Zone versuchte man es von außen, aber absolut nichts fiel – der Korb war vernagelt. Die Gastbgeber legten einen 13:0-Lauf hin (15:26), das war’s im Grunde schon – auch wenn die Kirchheimer wieder diese gute Moral zeigten und auch nach dem x-ten versemmelten Wurf die Köpfe nicht hängen ließen, sondern es erneut versuchten. Tomic: „Wenn wir wenigstens die Hälfte unserer Korbleger getroffen hätten…“. Doch auch in unmittelbarer Nähe des Ringes fehlten Konzentration und Klasse.

Anfang des Schlussviertels kam der VfL dann doch noch einmal auf 39:45 (32.) heran, Kapitän und Topscorer Dominik Eberle hätte mit zwei Freiwürfen sogar auf 41:45 verkürzen können. Doch beide gingen daneben, Lipski traf zum 39:47 (36.) und die dritte Saison-Niederlage war perfekt.

Immerhin: Nach minus 38 in Böblingen und minus 22 gegen Rottenburg waren es diesmal nur elf Punkte Unterschied. Dies zum Trend zu erklären, würde aber bedeuten, die beiden bisherigen Klatschen des Gegners (-35 und -53) und das niedrige Niveau dieses Samstagabends zu ignorieren. Pasko Tomic sieht eher einen anderen Prozess; „Wir hatten zwei wirklich gute Wochen im Training, die zwei besten seit über einem Jahr. Aber natürlich ist das zu wenig, um sofort etwas zu erreichen.“

Also kann es nur heißen: Weiter so engagiert arbeiten und hoffen, dass irgendwann mal alles zusammenpasst. Tomic denkt da schon ans Rückspiel: „Zu Hause, mit Cveti Bozic und Constantin Munz, schlagen wir Konstanz.“ Mit den beiden hätte es allerdings wahrscheinlich schon diesmal gereicht. Aber die Kirchheimer Basketball-Pechsträhne ist derzeit nun mal äußerst vielfältig.ut

VfL Kirchheim: Abele, M. Beck (7/1), Eberle (14), Gritschke (2), Kiriakidis (8/2), Reichmuth (5), Reza (5), Schlipf, Schraml (2), Wanzke